Akutes Lungenversagen

"micro-RNA-122" spürt Leberschädigung früh auf

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BOCHUM. Bisher lässt sich bei akutem Lungenversagen (ARDS) das zusätzliche Auftreten einer Leberschädigung erst im späteren Krankheitsverlauf feststellen, dann, wenn es für eine erfolgsversprechende Therapie im Grunde zu spät ist.

Nach Forschungen von Dr. Tim Rahmel, Oberarzt der Klinik für Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie amUniversitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, hat der Bilirubin-Wert erst am 10. Tag die gleiche Aussagekraft wie der in diesem Zusammenhang in Bochum nun erstmals erforschte Biomarker "micro-RNA-122", der bereits am ersten Tag ein aussagekräftiges Ergebnis liefert, teilt die Uniklinik Bochum mit.

Ist der Wert hoch, ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Patient neben dem akuten Lungenversagen eine Leberschädigung entwickelt. Rahmel hat beim Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) den ersten Preis für seine Arbeit "Serum-level of miRNA-122 is a useful early biomarker for acute liver failure and predicting survival in patients suffering from ARDS" erhalten.

Mit Hilfe des neuen Markers könnten die behandelnden Ärzte ihre Therapie frühzeitiger entsprechend anpassen, heißt es in der Mitteilung. Beispielsweise würde man auf potenziell leberschädliche Medikamente verzichten oder diese gegen leberschonendere Arzneimittel austauschen. "Doch das ist noch Zukunftsmusik", wird Rahmel, der die Wichtigkeit des "micro-RNA-122"-Markers auch bei Sepsis erforscht, in der Mitteilung zitiert.

Zunächst müssen neben dieser Studie, die er in freundschaftlicher Kooperation mit der Universitätsklinik Essen durchgeführt hat, weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema durchgeführt werden, um anhand von Erfahrungen Standards für den Klinikalltag zu entwickeln. (eb)

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