Bilanz in Thüringen
548 Ärzte haben Genehmigung für Videosprechstunden
Zahl der Genehmigungen ist im ersten Halbjahr nach oben gegangen. Hausärzte, Psychotherapeuten und Dermatologen in Thüringen setzen am häufigsten auf dieses Instrument.
Veröffentlicht:Erfurt. Unter Thüringens Ärzten haben Videosprechstunden in der Coronapandemie deutlich an Zuspruch gewonnen. Zum Ende des ersten Halbjahres verfügten nach Angaben der KV Thüringen (KVT) von rund 4200 Vertragsärzten und -psychotherapeuten 548 (rund 13 Prozent) über eine entsprechende Genehmigung.
Ende 2019 waren es lediglich 24 KV-Mitglieder. Schon zum Ende des ersten Kalendervierteljahres, als die Coronawelle rollte, hatte sich die Zahl der Genehmigungen mit 304 spürbar erhöht. In Thüringen gibt es rund 4200 ambulant tätige Mediziner und Psychotherapeuten.
Abrechnungszahlen bisher nur fürs erste Quartal
Nach KV-Beobachtungen steigt auch die Zahl der abgerechneten Videosprechstunden kontinuierlich, wobei Abrechnungszahlen bislang nur für das erste Quartal vorliegen. Für Januar bis Ende März wurden 3406 abgerechnet, wobei die Pandemie im Januar und Februar noch nicht in Thüringen angekommen war. Ende vergangenen Jahres war das Aufkommen an Abrechnungen mit gerade einmal 120 noch sehr überschaubar.
Vor allem Hausärzte und Psychotherapeuten der Fernbehandlung per Video Gebrauch. Bei den Fachärzten sind es oftmals die Dermatologen. Der Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten rechnet allerdings damit, dass der steile Anstieg so nicht anhalten dürfte.
Derzeit könnten nach Angaben der Landesvorsitzenden Juliane Sim Psychotherapie-Praxen aufgrund einer Sonderregelung noch unbegrenzt über Video behandeln, normalerweise sei dies auf 20 Prozent der Leistungen begrenzt. Diese Begrenzung werde dafür sorgen, dass die Zahlen wieder sinken. Zudem sei ein persönliches Gespräch nicht ersetzbar.