Brandenburg

Ärztekammer moniert mangelnde Schutzausrüstung – und will Klinikversäumnisse aufklären

Kammer-Chef Schulz will mehr Einsatz vom Gesundheitsministerium beim Thema Schutzausrüstung und Aufklärung in Sachen Ernst-von-Bergmann-Klinikum.

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Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam: Ärztekammer-Chef Schulz verlangt Aufklärung.

Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam: Ärztekammer-Chef Schulz verlangt Aufklärung.

© dpa

Potsdam. Brandenburgs Ärztekammer-Präsident Frank-Ullrich Schulz wünscht sich eine gründliche Aufklärung der Versäumnisse rund um das Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum. „Kaum jemand hat sich das vorher vorstellen können“, sagte Schulz am Montag im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“. „Wie wir nun wissen, ist es aber leider möglich und wir müssen uns darauf einstellen.“

„Wütende Kollegen“

Scharfe Kritik übte der Kammerpräsident an der weiterhin zu geringen Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung im Land. „Teilweise mussten Kollegen mit unzureichendem Schutz an Patienten arbeiten“, sagte Schulz. „Auch deswegen gab es mancherorts Ausbrüche von COVID-19.“

Dass es nicht ausreichend Masken und Kittel gebe, mache die Mediziner „ wütend und ärgerlich, auch wenn es langsam besser wird.“ Hier sei eine ausreichende Bevorratung für Kliniken und Praxen erforderlich. „Auch wenn sich das Gesundheitsministerium wirklich Mühe gibt, ist das noch lange nicht erreicht.“

Im Mai wieder geplante Operationen?

Schulz, der selbst Facharzt für Orthopädie ist, äußerte sich auch zur Frage, ab wann Kliniken wieder mit elektiven Eingriffen beginnen sollten. Selbst empfehle er seinen Patienten: „So lange COVID-19-Patienten in der Klinik sind, sollte man das eher nicht machen.“ „Trotzdem kann man das nicht unbegrenzt einschränken“, sagte Schulz. Man sehe ja, dass die Kliniken derzeit ausreichend Kapazitäten für COVID-19-Patienten vorhielten. „Ich habe die Hoffnung, dass im Mai auch wieder Endoprothesen-Operationen vorgenommen werden können.“

Die Kammer selbst bemühe sich derzeit darum, die Prüfungen der Medizinischen Fachangestellten unter Dach und Fach zu bekommen. „Unter strengen Hygienevoraussetzungen sollte das möglich sein“, sagte Schulz. Zudem solle trotz der Pandemie eine neue Weiterbildungsordnung verabschiedet werden. (lass)

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