Das sofortige Ende der Budgetierung fordern Ärzte und Psychotherapeuten. Der Gesundheitsminister reagiert mit einer vorsichtigen Zusage – die Lösung liege aber woanders.
Sieben Forderungen hat die KBV auf ihrer Krisensitzung verabschiedet, adressiert an den Bundesgesundheitsminister. Von ihm erwarten die Vertragsärzte bis 13. September mehr als warme Worte.
Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung ist die Stimmung der niedergelassenen Ärzteschaft auf dem Tiefpunkt. Bei einem Krisengipfel formuliert sie Forderungen an die Politik – etwa die, Steuergelder für Praxen in die Hand zu nehmen.
Eine Inflationsrate von mehr als sechs Prozent lasse die Kosten massiv in die Höhe schnellen, so KV-Vertreter aus Brandenburg. Eine adäquate Gegenfinanzierung sei wegen der Budgetierung nicht möglich, kritisieren sie.
„Frustrierende“ Rahmenbedingungen, „ignorante“ Politik: Ärzte- und Psychotherapeutenschaft haben für heute zur Krisensitzung nach Berlin geladen. Die Stimmung ist gereizt.
Die KV Sachsen-Anhalt fordert die Landes- und Bundespolitik zum Handeln auf: mehr Medizinstudienplätze, funktionierende digitale Anwendungen und eine umfassende Entbudgetierung.
Der Entwurf eines Qualitätstransparenz-Gesetzes stößt dem G-BA sauer auf. Der Grund: Sein IQTIG wird vom Gesundheitsministerium vereinnahmt. G-BA-Aufträge soll das Institut nur noch nachrangig bearbeiten.
Stammdaten neuer Patienten, die nur am Bildschirm vorstellig werden, müssen nach augenscheinlicher Identitätsprüfung händisch erfasst werden. Die dafür vorgesehene EBM-Ziffer 01444 wird ein drittes Mal verlängert.
Der erste Gesundheitskiosk in Mecklenburg-Vorpommern nimmt seine Arbeit auf. In einem ehemaligen Corona-Testzentrum können sich Besucher über Gesundheitsvorsorge und andere medizinische Fragen informieren.
Der Hartmannbund fordert die KBV auf, der Politik die Waffen zu zeigen. Beim Krisentreffen müsse deutlich gemacht werden, dass man sich gegen die Zustände in der ambulanten Versorgung wehren wolle.
Der Sozialverband VdK fordert, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu überarbeiten. Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen litten nach wie vor unter Diskriminierung.
Ärztevertreter werfen der Bundesregierung vor, die Legalisierung von Cannabis werde dem Kinder- und Jugendschutz nicht gerecht. Die Krebshilfe fürchtet einen ansteigenden Tabak- und Nikotinkonsum.
Die ambulante Medizin steckt in einer Krise. Zehn „Todsünden“ der Politik sind die Ursache. Droht die „Staatsmedizin“ oder ist das ambulante Gesundheitswesen noch zu retten? Ein Debattenbeitrag von Dr. Dirk Heinrich.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach freut sich über Kritik an seinem Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung. Abgeordnete aus CDU und FDP tun ihm den Gefallen und legen mit Kritik nach.
Die Dermatologen kritisieren wie die anderen Fachärzte Bundesgesundheitsminister Lauterbach für seinen Hitzeschutzplan ohne Einbindung der fachärztlichen Expertise.
Die KV Rheinland-Pfalz fordert mehr Eigenverantwortung von Patienten. KV-Chef Dr. Peter Heinz kritisiert: „Wir haben in gewissen Teilen der Politik, was die Verantwortungsübernahme und eine Selbstbeteiligung der Bevölkerung an Strukturen angeht, Denkverbote.“
Die KV Rheinland-Pfalz erwartet als Ergebnis der derzeit laufenden Honorarverhandlungen ein Plus von mindestens fünf Prozent. Die KBV hatte zum Start der Verhandlungen eine Anhebung des Orientierungspunktwertes um gut zehn Prozent gefordert.
Ärzte mit eigener Praxis müssten „mindestens doppelt so viel verdienen“ wie angestellte Ärzte, fordert Dr. Andreas Bartels, Vizechef der KV Rheinland-Pfalz, im Gespräch mit der Ärzte Zeitung. Denn die Niederlassung bedeute auch viel Verantwortung.
Ärzte und Psychotherapeuten schlagen weiter Alarm: Die ambulante Versorgung fahre an die Wand – Politik und Kassen dürften nicht tatenlos zusehen. KBV-Chef Gassen wählt drastische Worte.
Vor der Kabinettssitzung zum Thema Cannabis-Legalisierung kommt harter Gegenwind aus den Ländern: Hamburg und Bayern fordern ein Stopp des Gesetzesvorhabens und ein Machtwort des Kanzlers.
Seit 30 Jahren gibt es Budgets und Bedarfsplanung. Warum „mit dem ganzen Mist Schluss gemacht“ werden sollte und welches Nettoeinkommen Niedergelassene bräuchten, erklären Dr. Peter Heinz und Dr. Andreas Bartels von der KV Rheinland-Pfalz im Interview mit der Ärzte Zeitung.
Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung sieht Videosprechstunden als sinnvolle Ergänzung. Ein Wechsel zwischen Präsenzterminen und Videokontakten müsse aber jederzeit möglich sein.
Rund um die alljährlichen Honorarverhandlungen schaukeln sich die Wellen der Finanzierungsforderungen – gleichwie deren Zurückweisung – gerne auf. Aktuell ganz besonders hoch.
Am Mittwoch will das Bundeskabinett ein Gesetz zur Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken auf den Weg bringen. Die Pläne sind umstritten, auch bei Ärztinnen und Ärzten.
Von zunehmender Ambulantisierung mit sektorengleicher Vergütung erhoffen sich viele Facharztpraxen neue Einkommenschancen. Doch der erforderliche Leistungskatalog lässt weiter auf sich warten. Die KV Niedersachsen drängt auf mehr Tempo.
Nach dem Insolvenzantrag der DRK Krankenhausgesellschaft in Rheinland-Pfalz wird der Schuldige gesucht: Politiker machen teils den Bund verantwortlich, die Kassen zeigen auch auf das Land.
Präventive Hausbesuche finden viele gut, zahlen will dafür aber niemand. Dabei sind sie ein unterschätztes Instrument in der Prävention – und könnten sogar die Pflege entlasten.
Hausarztpraxen könnten präventiven Hausbesuchen auf kurzem Wege auf die Sprünge helfen. Aber es fehlt an der Finanzierung. Das hält Pflegewissenschaftler Andreas Büscher für ein Unding. Im Gespräch mit der Ärzte Zeitung erklärt er, warum.
Seit Jahren können sich präventive Hausbesuche nicht in der Versorgung etablieren. Das hat auch mit der Finanzierung zu tun und der Frage, inwiefern Senioren durch die Betreuung tatsächlich länger selbstbestimmt leben können.
Ärzteverbände fordern Kanzler Olaf Scholz auf, Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Ordnung zu rufen. Anlass ist ein Faktenblatt, das das BMG zum Ärzteeinkommen verschickte.
Der Bundesgesundheitsminister weist Forderungen der Union nach mehr Eigenbeteiligung in der gesetzlichen Krankenversicherung zurück. Es sei „unethisch“, Ärmere zur Kasse zu bitten.
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin sieht die Novelle der Approbationsordnung auf einem guten Weg. Maren Ehrhardt und Martin Scherer über die immer gleichen Vorbehalte mit Blick auf die Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium.