Bayern

BKK Bayern fordert Behebung struktureller Defizite in Kliniken

Veröffentlicht:

München. Überversorgung, Personalmangel und fehlende OP-Erfahrung bringen auch in Bayern Patienten in Lebensgefahr – nach Auffassung der bayerischen Betriebskrankenkassen ist es höchste Zeit, strukturelle Defizite in Bayerns Krankenhaussystem anzugehen.

„Bei Masern waren einzelne Todesfälle ausreichend, bundesweit eine mit Strafgeldern sanktionierte Impfpflicht einzuführen. In Deutschlands Krankenhäusern sterben durch Personal-, Erfahrungs- und Hygienemängel jährlich tausende von Patienten, aber politisch bleibt es still“, beklagt Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern. Die Überversorgung und mangelnde Qualität wie sie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung für viele Regionen in Deutschland festgestellt hat, trifft auch auf Bayern zu. Neben der personellen Unterbesetzung führe auch dort eine breit gestreute, kleinteilige Versorgungsstruktur dazu, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmengen nicht eingehalten werden.

„Allein in Bayern erreichen ein Drittel der Kliniken mindestens eine der aktuell sieben gesetzlich vorgegebenen Mindestmengen nicht“, heißt es in der BKK-Stellungnahme. In einem ersten Schritt fordert die BKK das Offenlegen der tatsächlichen Verhältnisse in den Krankenhäusern vor Ort in den behandlungsstärksten 50 Diagnosen.

Eine Verbesserung der Versorgung bedeutet für die BKK-Vorständin auch, neben ausreichendem Pflegepersonal eine dem Behandlungsbedarf angemessene Infrastruktur einzusetzen. Wobei sie zugleich betont, es nicht darum gehe, „wahllos Krankenhäuser zu schließen oder gar Gelder zu sparen“. Vielmehr gehe es „darum, Versorgungsstrukturen so zu ändern, dass die Bevölkerung vor Qualitätsmängeln geschützt“ werde. (bfe)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen