Medizinstudium

Brandenburg: Bislang 25 Medizinstudentinnen und -studenten aus Polen approbiert

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Potsdam. Im Land Brandenburg haben bislang 25 Medizinstudentinnen und -studenten von einer 2020 erlassenen Sonderregelung zur Anerkennung ihres in Polen absolvierten Studiums profitiert. Das teilte der Sprecher des Potsdamer Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Freitag auf Anfrage der Ärzte Zeitung mit. Seit März 2020 können angehende Ärzte, die ihr Studium in Polen absolviert haben, in Brandenburg eine Berufserlaubnis nach Paragraf 10 Abs. 5 BÄO für eine zwölf Monate dauernde praktische Phase erhalten. An diese schließt sich eine Kenntnisprüfung vor der Landesärztekammer Brandenburg an. Nach erfolgreichem Absolvieren dieser Prüfung wird die deutsche Approbation erteilt.

Erlass löst Problem

Zuvor hatten in Polen ausgebildete Ärzte Schwierigkeiten, in Brandenburg und anderen deutschen Ländern die Approbation zu erhalten: 2019 hatte das Nachbarland neue Vorschriften eingeführt, wonach das Medizinstudium erst nach einem 13 Monate dauernden, in polnischen Krankenhäusern zu absolvierendem postgraduierten Praktikum (Staz) und einer polnischen Prüfung über Medizinrecht und Ethik (LEK) absolviert ist. Dies wäre aus europarechtlichen Gründen auch Voraussetzung für die Erlangung einer Approbation in Deutschland gewesen. Mit Hilfe des seit 2020 in Brandenburg geltenden Erlasses kann diese Regelung umgangen werden.

Ludwig: Regelung mehr als unverständlich

Die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig hatte sich zuvor in einer Kleinen Anfrage nach Details zu den Approbationen von Medizinstudierenden aus Polen erkundigt. Wie das Ministerium in der Antwort, die der Ärzte Zeitung vorab vorliegt, schreibt, hätten bislang alle Antragssteller die entsprechende Approbation erhalten. Ludwig nannte es dennoch „mehr als unverständlich“, dass „Medizinstudenten aus Brandenburg, die auf eigene Kosten in Polen ihr Studium absolviert haben“ in Brandenburg ein zusätzliches praktisches Jahr absolvieren müssten. „Brandenburg sollte für jeden jungen Mediziner dankbar sein.“ (lass)

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