Kommentar zum Hamburger Impfzentrum

Erfreuliche Leistungsbilanz

Zu Beginn der Impfkampagne gab es oft negative Schlagzeilen. Die Bilanz des Hamburger Impfzentrums zeigt allerdings: Hier lief vieles rund.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Innerhalb weniger Tage haben die KV und die Stadt Hamburg zur Jahreswende eines der größten Impfzentren der Republik aus dem Boden gestampft und zum Laufen gebracht. Acht Monate später kann ein Drittel der Hamburger Bevölkerung auf einen vollumfänglichen Impfschutz vertrauen, den sie in diesem Impfzentrum erhalten haben. Hinzu kommen die Impfleistungen der niedergelassenen Ärzte, der Kliniken und der mobilen Teams. Nach den zahlreichen und längst nicht immer berechtigten negativen Schlagzeilen über das Impfen in Deutschland ist das eine Leistungsbilanz, auf die die Verantwortlichen zu Recht stolz sein können.

Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten und der vielen Hürden – Impfstoffknappheit, Priorisierung, notorische Impfgegner und umstrittene politische Entscheidungen – hätte die immense Verantwortung, die die KV mit dem Impfzentrum übernommen hat, auch nach hinten losgehen können. KV und Ärzteschaft aber haben die Chance genutzt, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Dies gilt nach allen Seiten, besonders aber in Bezug auf die Sozialbehörde. Nach einigen Reibereien in den Jahren zuvor hatte das Verhältnis zwischen KV und Behörde gelitten.

Mit der im Pandemiejahr 2020 berufenen neuen Senatorin Melanie Leonhard hat man nun ein Mammutprojekt erfolgreich gemeinsam geschultert – das schafft Vertrauen, das sich später auszahlen könnte. Werbung haben die Ärzte mit ihrer Arbeit im Zentrum aber auch bei anderen Berufen betrieben. Sie haben im Team gearbeitet und flache Hierarchien mitgetragen – ganz im Sinne der jungen Ärztegeneration. Drittens das Image in der Gesamtbevölkerung: Es waren die Ärzte, die an entscheidender Stelle dazu beigetragen haben, dass sich Geimpfte heute geschützter fühlen dürfen als zu Jahresbeginn – das bleibt hängen.

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