Aufwertung

Gesundheitsausschuss in Bayern will MFA-Beruf attraktiver machen

Die Aufwertung des Berufsbilds der MFA fordert der Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags. Seine Gestaltungsmacht ist allerdings begrenzt.

Veröffentlicht:

München. Eine bessere Bezahlung, Aus- und Fortbildung und ein betriebliches Gesundheitsmanagement für Medizinische Fachangestellte (MFA) sollen helfen, Nachwuchskräfte für den Assistenzberuf in Praxen zu gewinnen. Entsprechende Anträge hat am Dienstag der Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags mit den Stimmen der Koalition aus Freien Wählern und CSU verabschiedet.

Die Koalition in Bayern fürchtet einen zunehmenden Fachkräftemangel in Praxen: Im Jahr 2019/20 habe die Anzahl der Ausbildungsverträge für MFA um 5,5 Prozent abgenommen. In Bayern seien zudem allein im Jahr 2016 über tausend Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst worden. Und nach fünf Jahren seien nur mehr rund 60 Prozent der MFA in ihrem erlernten Beruf tätig, heißt es in den Anträgen. Nicht zuletzt sei auch das Einkommen mit einem durchschnittlichen Bruttolohn von rund 2500 Euro nicht wirklich attraktiv.

Hebel des Gesundheitsausschusses, die Forderung umzusetzen, ist die Staatsregierung. Sie solle sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Tarifabschlüsse im ambulanten Bereich vollständig von den Kostenträgern refinanziert würden – das hatten 2020 und 2021 mehrere Ärzteverbände gefordert. Zudem sollten mehr ambulante Tätigkeiten durch qualifizierte MFA flächendeckend in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen werden.

Bedenken von der FDP

Dr. Dominik Spitzer von der FDP merkte an, dass die Angestellten in Praxen zuletzt nicht unerhebliche Steigerungen in ihren Tarifabschlüssen erzielt hätten, zudem werde die Mehrheit der MFA übertariflich bezahlt. Spitzer warnte davor, zu sehr in die Freiheiten der selbstständigen Ärzte einzugreifen. Auch die SPD mit MdL Ruth Waldmann mahnte dazu, die Ärzte bei der Förderung der Angestellten mit einzubinden.

Ein weiterer Antrag zielt darauf, den Ausbildungsberuf der medizinischen Fachangestellten neu zu ordnen. Die zuständigen Bundesministerien für Gesundheit und Bildung sollten ein Konzept erstellen, wie eine Aufwertung des Berufsbildes erreicht werden kann, heißt es. Zudem solle in den Berufsschulen die Ausbildung nicht mehr in der Kaufleute-Sparte erfolgen. Dafür solle eine neue Gruppe mit Gesundheitsberufen geschaffen werden, die dann auch für die MFA eine praxisrelevantere Ausbildung ermögliche.

Nicht zuletzt fordert der Ausschuss, dass das betriebliche Gesundheitsmanagement, wie es schon für Pflegekräfte erprobt sei, auch für diese Berufsgruppe besser nutzbar gemacht werde. Auch damit könne einer Abwanderung von MFA entgegengewirkt werden. (el)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bayern

Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Gelebte Teampraxis

Warum Hausarzt Fugmann seine Praxismanagerin steuern lässt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung