Berlin

Hauptstadt setzt auf neue Corona-Ampel

Der Berliner Senat hat die bereits im Mai 2020 etablierte COVID-19-Warnampel weiterentwickelt. Hinzugekommen ist als neuer Parameter ein Hospitalisierungs-Index.

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Berlin. Die Berliner Corona-Warnampel berücksichtigt künftig, wie viele Menschen nach einer COVID-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das hat der Senat bei seiner Sitzung am Dienstag auf Vorschlag von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) beschlossen. Es sei darum gegangen, die Ampel weiterzuentwickeln, die Berlin schon im Mai 2020 eingeführt habe, sagte sie anschließend. Damals sei Berlin mit der Idee, auf drei Indikatoren zu setzen, bundesweit Vorreiter gewesen.

„Das Ampelsystem hat sich wirklich bewährt“, so die Senatorin. Nach dem Beschluss des Senats soll es bei drei Indikatoren bleiben – der R-Wert, der anzeigt, wie viele andere ein Infizierter im Schnitt ansteckt, spielt im Berliner Ampelsystem schon länger keine Rolle mehr. Stattdessen wurde als neuer Indikator die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz eingeführt, die ab Donnerstag im täglichen Lagebericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie genannt werden soll.

Der neue Indikator gibt an, wie viele Menschen pro 100 .000 Einwohner nach einer Infektion mit dem Coronavirus innerhalb von einer Woche ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Ist ein Wert von 4 erreicht, zeigt das entsprechende Ampelsignal auf Gelb, bei 8 dann auf Rot.

„Rot“ ab 20 Prozent Bettenauslastung

Wie bisher wird daneben die prozentuale Bettenauslastung durch COVID-Patienten auf Intensivstationen berücksichtigt. Hier springt die Ampel bei fünf Prozent Auslastung auf Gelb und bei 20 Prozent auf Rot, wie Kalayci erläuterte. Beibehalten wird auch die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Neuerkrankungen pro 100 .000 Einwohner in sieben Tagen abbildet. Hier ist der Schwellenwert 35, bei dem das Ampelsignal Gelb zeigt und ab 100 dann Rot.

Und was bedeutet das? „Wir verstehen rote und gelbe Linien als Warnsignale. Es gibt aber keinen Automatismus“, sagte Kalayci. „Im gelben Bereich sind wir aufmerksamer, im roten Bereich gibt es Handlungsbedarf.“ Dann müsse der Senat beispielsweise beraten, ob Lockerungen von Corona-Maßnahmen zurückgenommen werden sollten. (dpa)

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