Qualitätssicherung

Hessen führt anonymes Meldeportal im Rettungsdienst ein

Ein zunächst nur in ausgewählten Kreisen gestartete Online-Portal soll Meldungen von kritischen Ereignissen und Beinahe-Schäden im Rettungsdiensteinsatz ermöglichen. Der landesweite Einsatz ist in Vorbereitung.

Veröffentlicht:
Läuft es schief im Rettungsdienst, soll dies in Hessen künftig anonym und sanktionsfrei über ein Portal gemeldet werden können.

Läuft es schief im Rettungsdienst, soll dies in Hessen künftig anonym und sanktionsfrei über ein Portal gemeldet werden können.

© Jochen Tack/imageBROKER/mauritius images

Wiesbaden. Hessen hat im Zuge eines Pilotprojekts ein Critical Incident Reporting System (CIRS) im Rettungsdienst eingeführt. Darin könnten alle am Rettungsdienst Beteiligten anonym und sanktionsfrei kritische Ereignisse oder Beinahe-Schäden melden, die im Rahmen rettungsdienstlicher Einsätze aufgetreten seien, teilte das Sozialministerium in Wiesbaden am Freitag mit.

Das Portal richtet sich demzufolge an alle ärztlichen und nichtärztlichen Einsatzkräfte sowie Mitarbeiter des Rettungsdiensts, der Zentralen Leitstellen, der Notaufnahmen bzw. Krankenhäuser, von Behörden und Verbänden. Nach Eingabe einer Fallmeldung werde diese von einem externen Dienstleister anonymisiert an ein hessisches Expertenteam zur Analyse und Auswertung weitergeleitet. Die Mitglieder dieses Teams stammten aus den Ärztlichen Leitungen Rettungsdienst (ÄLRD), den Trägern des Rettungsdiensts, der Zentralen Leitstellen, der Leistungserbringer im Rettungsdienst und der Krankenhäuser.

Hessen und Bayern sind Vorreiter

Das Pilotprojekt werde zunächst in den Rettungsdienstbereichen Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Frankfurt, Groß-Gerau, Lahn-Dill-Kreis und in der Luftrettung umgesetzt. Ein landesweites Ausrollen sei bereits für Ende 2024 geplant, sagte Sozialminister Kai Klose (Grüne). Hessen und Bayern seien die ersten Bundesländer, die ein solches CIRS-Portal bereit stellten.

„In der praktischen Phase des Projekts werden wir noch viele Ideen für das Roll-Out auf ganz Hessen mitnehmen, aber jetzt ist erst einmal der entscheidende Punkt erreicht, an dem das Rettungsdienstpersonal in den Pilotbereichen damit beginnen kann, echte Fallmeldungen einzugeben und Berichte über andere Fälle zu lesen“, sagte Dr. Jens Büttner, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg sowie Leiter der hessischen Analyse- und Auswertungsteams. (bar)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Muster 16. DiGA-Verordnungen sind als „Gebühr frei“ zu kennzeichnen (1). Im BVG-Feld (2) steht eine „6“, wenn nach Bundesversorgungs- oder -entschädigungsgesetz Anspruch auf die Verordnung besteht. Im Verordnungsfeld (3) darf maximal eine DiGA verordnet werden. Anzugeben sind „Digitale Gesundheitsanwendung“, die PZN und der Name der jeweiligen DiGA [7].  Pfizer Deutschland GmbH

© Pfizer Deutschland GmbH

Chronischer Schmerz: Digitalisierung hält Einzug

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Elektronische Patientenakte

So steht es um die ePA in den Krankenhäusern

Vier Erreger im Blick

Kampf gegen Antibiotikaresistenzen: Werden die Ziele erreicht?

Lesetipps
In der Grippe-Saison 2025/2026 in Europa wird die Influenza-Variante, A(H3N2) der Subklade K wahrscheinlich eine dominierende Rolle spielen.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Influenza A(H3N2) Subklade K

Grippe-Saison in diesem Jahr früher – ECDC rät zu Impfung

Eine Frau sitzt vor dem PC und schneuzt in ein Taschentuch.

© StockPhotoPro / stock.adobe.com

Überforderung und Erschöpfung

Krank zur Arbeit – das erhöht das Fatigue-Risiko

Dreidimensionale Darstellung einer Röntgenaufnahme der Vorderansicht eines Menschen mit Körperkonturen und farblich hervorgehobenen aufsteigenden Dickdarm.

© Matthieu / stock.adobe.com

Fallbericht

Starker Verdacht auf Kolonkrebs – und das steckte dahinter