Demografischer Wandel

Hessens Sozialminister Klose plädiert für umfassende Reform der Pflegeversicherung

Die Kosten in der Pflege werden absehbar weiter steigen. Doch wie soll das bezahlt werden? Hessen plädiert für eine angemessene und gerechte Verteilung.

Veröffentlicht:
Nach Einschätzung von Hessens Sozialminister Kai Klose ist eine umfassende Reform der Pflegeversicherung durch den Bund nötig.

Nach Einschätzung von Hessens Sozialminister Kai Klose ist eine umfassende Reform der Pflegeversicherung durch den Bund nötig.

© Jens Büttner/dpa

Wiesbaden. Um die künftige Finanzierung der Pflegeversicherung sicherzustellen, ist nach Einschätzung von Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) eine umfassende Reform durch den Bund nötig. Angesichts des demografischen Wandels müssten die künftig stark steigenden Kosten der Pflege angemessen und gerecht verteilt werden, fordert der Minister in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Daniela Sommer.

Die Pflegeversicherung ist seit ihrer Einführung im Jahr 1995 als Teilversicherung gestaltet – mit fixen Leistungsbeträgen, die nach Pflegegrad gestaffelt sind, wie das Ministerium erläuterte.

Steter Anstieg der Eigenanteile

Diese Leistungsbeträge der Pflegeversicherung seien lange Zeit gar nicht oder nicht im Umfang der allgemeinen Inflation angepasst worden, argumentierte Klose. „Das hat zu einem immer weiteren Anstieg der Eigenanteile bei stationärer Pflege geführt, aber auch bei ambulanter Pflege können tendenziell weniger Stunden eines Pflegediensts durch die Pflegeversicherungsleistung abgedeckt werden.“

Die Landesregierung setze sich beim Bund dafür ein, dass insbesondere im ambulanten Pflegebereich die Leistungsbeträge erhöht und dauerhaft automatisiert an die Inflation angepasst werden, erklärte der Minister. Angesichts des sich weiter verschlechternden Verhältnisses von Leistungsbeziehern zu beitragszahlenden Erwerbstätigen sei es allerdings absehbar, dass sich Pflegebedürftige im Rahmen ihres Vermögens weiter an den Kosten der Pflege beteiligen müssten. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Abrechnungsbetrug

AOK Hessen: Meiste Betrugsversuche bei Pflege

Verhandlungsdurchbruch

Tarifeinigung bei Wicker-Kliniken in Nordhessen

Schwachstellen im Gesundheitssystem

AOK Hessen verzeichnet mehr Betrug im Gesundheitswesen

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter