Universitätsmedizin Halle (Saale)

Juniorprofessor will Potenzial medizinischer Massendaten für Krebstherapie heben

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Daten, Daten, Daten – das ist der Treibstoff für die onkologische Forschung.

Daten, Daten, Daten – das ist der Treibstoff für die onkologische Forschung.

© blackboard / stock.adobe.com

Halle/Saale. Die Universitätsmedizin Halle (Saale) will ihr Profil besonders im Bereich Bioinformatik und onkologische Translation stärken. Möglichen machen soll dies Dr. Jan Christoph, der zum 1. Mai die neue Junior-Professur „Biomedical Data Science“ angetreten hat. Die Professur ist auf zweimal drei Jahre angelegt und kann nach erfolgreicher Evaluation im Tenure-Track-Verfahren in eine unbefristete W2-Professur umgewandelt werden.

„Ein großes Anliegen ist mir, die Therapie von Krebspatientinnen und -patienten mittels bioinformatischer Methoden zu verbessern, zum Beispiel, indem Tumorzellen mit gesunden benachbarten Zellen verglichen und aus den Unterschieden sowie den daraus gezogenen Schlussfolgerungen eine individuelle Therapie abgeleitet werden“, sagt Christoph, der damit das Tumorboard des Krukenberg Krebszentrums der Hallenser Unimedizin unterstützen möchte.

Gleichzeitig biete dieser Anwendungsfall die Chance, eine weitere Brücke zwischen dem MIRACUM-Konsortium in Erlangen und dem SMITH-Konsortium, in welchem Halle im Rahmen der nationalen Medizininformatikinitiative beteiligt ist, zu schlagen.

Chance: ePA-Daten für Big Data

Stark will er sich aber nicht nur in der onkologischen Translation machen, sondern auch in puncto Big Data. Die routinemäßig in Kliniken erhobenen Patientendaten möchte er für die Forschung nutzbar machen und sieht darin einen seiner Schwerpunkte. „Ich interessiere mich hierbei vor allem für IT-Infrastrukturen für die translationale Forschung – von der Erfassung von klinischen Forschungsdaten bis hin zur Integration dieser Daten mit molekularbiologischen Daten in Forschungsplattformen für darauf aufbauende ‚Big-Data‘-Analysen“, so der 37-Jährige laut Uni.

Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) seien die Voraussetzungen dazu nie besser gewesen. Nun gelte es, diese Daten für Computer verständlich zu machen und die Voraussetzungen zu schaffen, wissenschaftliche Fragestellungen auch über mehrere Kliniken oder die ambulante Versorgung hinweg DSGVO-konform zu beantworten.

Die Hallenser Uni setzt bewusst auf das noch recht junge, teils mit Akzeptanzproblemen behaftete Instrument der Juniorprofessuren. „Die akademische Förderung und Karriereweg-Ebnung mittels Juniorprofessuren ist uns an der Medizinischen Fakultät in Halle sehr wichtig. Und das gilt, wie man mit Juniorprofessor Christoph sieht, für alle der Medizin nützlichen Bereiche“, verdeutlicht Uni-Dekan Professor Michael Gekle. Insgesamt habe die Universitätsmedizin Halle derzeit vier Juniorprofessuren. Eine frühere Juniorprofessur sei bereits in eine W2-Professur umgewandelt worden.

Mehr zum Thema

Angebot an Hausarztpraxen und Patienten

Neue Regionen für dermatologisches Telekonsil in Sachsen

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Tab. 1: Im Rahmen des Ringversuchs eingesetzte Anti-Claudin-18.2-Antikörperklone: Erfolgsraten und Problemanalyse. Berücksichtigt wurden Antikörper, die in 2 Laboren verwendet wurden

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Claudin-18.2-Testung – wichtige Aspekte in der Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko