Berlin

LKA ermittelt in Senioren-Anlage nach Corona-Ausbruch

Gegen den Betreiber eines Berliner Altenheims wird ermittelt. Der Vorwurf: Verdachts der Freiheitsberaubung sowie Misshandlung und Vernachlässigung von Schutzbefohlenen.

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Berlin. Die Seniorenwohnanlage im Fennpfuhl im Bezirk Lichtenberg wurde in der Nacht vom 27. April auf den 28. April in Abstimmung von Amtsarzt sowie der Senatsverwaltung für Gesundheit Pflege und Gleichstellung geräumt.

Jetzt ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) gegen den Betreiber des Altenheims wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung sowie Misshandlung und Vernachlässigung von Schutzbefohlenen, wie die Polizeipressestelle Berlin auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ mitteilt. Ein Fachkommissariat leitet die Ermittlungen.

Gesamte Haus evakuiert

In dem Seniorenheim an der Rudolf-Seiffert-Straße waren insgesamt 28 Bewohner positiv auf COVID-19 getestet worden. Aufgrund der vorgefundenen Lage in der Einrichtung wurde das gesamte Haus evakuiert. Es wurde angeordnet, das Personal der Anlage zu testen.

„Die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenanlage sind überwiegend in Krankenhäusern untergebracht“, erklärt Moritz Quiske, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung gegenüber der „Ärzte Zeitung“.

Komplette Desinfektion nötig

Es werden jedoch andere Möglichkeiten der Unterbringung für 75 Senioren anvisiert. Derzeit werde noch geprüft, ob eine Rückkehr der Senioren in die Anlage am Fennpfuhl ermöglicht werde. Hierfür wäre eine Voraussetzung unter anderem die komplette Desinfektion der Senioreneinrichtung.

Der Betreiber der Anlage, Andreas Chickowsky, Leiter des Pflegedienstes, hat noch weitere Einrichtungen, diese wurden ebenfalls überprüft. „In den weiteren Einrichtungen des Betreibers wurde unter anderem auf COVID-19 untersucht“, bestätigt Quiske. (mas)

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