Schleswig-Holstein

Medizinische Geschäftsführerin scheitert mit Umstrukturierung der imland Kliniken

Paukenschlag bei den imland Kliniken Rendsburg/Eckernförde: Die medizinische Geschäftsführerin muss kurzfristig ihren Platz räumen.

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Rendsburg. Die imland Kliniken Rendsburg-Eckernförde haben ihre medizinische Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre mit sofortiger Wirkung abberufen. Die Entscheidung traf der Aufsichtsrat des kommunalen Trägers am 26. April.

Der Entscheidung waren Gespräche des Aufsichtsrates mit Führungskräften der beiden Klinikstandorte vorausgegangen. Ergebnis war, „dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Geschäftsführung in der derzeitigen Zusammensetzung mit den Führungskräften und den weiteren Beschäftigten nicht in dem aus Sicht des Aufsichtsrates erforderlichen Maße gegeben ist“, teilte die kreiseigene Klinik mit. Der Aufsichtsrat sehe „leider auch keine Perspektive, wie diese Basis in der gebotenen Zeit geschaffen werden kann“, hieß es weiter.

Lasserre ist Ärztin und war seit Jahresbeginn 2019 für imland tätig, nachdem sie zuvor für den Nachbarkreis Dithmarschen in den Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel in gleicher Funktion gearbeitet hatte. In Rendsburg-Eckernförde hatte Lasserre zahlreiche Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und unter anderem neue Schwerpunkte an den beiden Klinikstandorten in Rendsburg und Eckernförde gesetzt.

Arbeit der Geschäftsführerin umstritten

Ziel war eine Ergebnisverbesserung, nachdem es in den fünf vorausgegangenen Jahren Verluste von durchschnittlich fast drei Millionen Euro gegeben hatte. Dieses Ziel konnte nur kurzfristig erreicht werden. Auch wegen der Corona-Pandemie war der Kreis gezwungen, hohe Defizite seiner Klinik auszugleichen. Im März 2021 musste der Kreis seiner Klinik GmbH zunächst sieben Millionen Euro Liquiditätshilfe bewilligen, kurz darauf wurden weitere vier Millionen Euro gewährt.

Die Arbeit der Geschäftsführerin war in der Mitarbeiterschaft umstritten. Insbesondere am Standort Eckernförde hatte auch eine Reihe von Ärzten die Klinik verlassen. Niedergelassene Ärzte hatten sich im Herbst 2020 in einem ungewöhnlichen Schritt an die Öffentlichkeit gewandt, um auf vermeintliche Versorgungslücken am Standort Eckernförde und auf fehlende Perspektiven für junge Ärzte aufmerksam zu machen. Um die Nachbesetzung der Position soll sich nun der Aufsichtsratsvorsitzende kümmern. (di)

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