Brandenburg
Ministerpräsident Woidke: Urlauber sollen Corona-Tests selbst zahlen
Die brandenburgische Landesregierung will erreichen, dass Ärzte mehr als 15 Euro Honorar für die Tests der Reiserückkehrer erhalten.
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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erläuterten am Dienstag in einer Pressekonferenz, wie sie sich den Umgang mit den Corona-Pflichttests vorstellen.
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Potsdam. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass Menschen, die in Risikogebiete gereist sind, die Kosten für die anschließenden Corona-Tests selbst übernehmen sollten.
„Ich bin der Meinung, dass diese Menschen für die Kosten, die sie der Allgemeinheit aufbürden, dann auch selber zahlen sollen“, sagte Woidke in Potsdam.
Auch die Forderung der Hausärzte, mehr als 15 Euro Honorar für die Tests von Reiserückkehrern zu erhalten, „unterstützen wir als Brandenburger Landesregierung vorbehaltlos“. Dieser Betrag müsse vom Bund deutlich aufgestockt werden.
Ärger über 15-Euro-Regelung
Die Vorsitzende des Brandenburger Hausärzteverbands, Astrid Tributh, hatte am Montag der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ gesagt, dass die Kosten für die Corona-Tests aus den 15 Euro nicht kostendeckend finanziert werden könnten.
Woidke betonte am Dienstag, dass es sich bei der 15-Euro-Regelung um einen Alleingang von Bundesgesundheitsminister Spahns gehandelt habe.
Land will mit Kassen und KV verhandeln
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, die Gesundheitsministerkonferenz der Länder habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darum gebeten, erneut Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband und der KBV aufzunehmen. „Die Finanzierung der Tests ist auf Bundesebene nicht auskömmlich gestaltet.“
Parallel dazu werde auch das Land Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband und der KV Brandenburg für eine Übergangslösung aufnehmen. „Wir müssen Angebote machen, dass sich hier in Brandenburg alle Menschen testen lassen können, die darauf Anspruch haben“, sagte Nonnemacher.
„Deswegen werden wir mit der KVB über eine Rahmenvereinbarung zu den Reiserückkehrern sowie den ‚20i-Fällen‘, also den vom Gesundheitsamt angeordneten Testungen asymptomatischer Fälle reden.“ Dafür müsse es eine Paketlösung geben. (lass)