Bayerischer Demenzpreis

Mit Leasinghühnern Demenzkranken helfen

Das bayerische Gesundheitsministerium hat Hilfsprojekte ausgezeichnet, die innovativen Ideen Betroffenen das Leben erleichtern – auch mit dem Einsatz von Hühnern.

Veröffentlicht:
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek vor dem undeutlichen großen Wappen Bayerns am Mikrofon mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und gehobenen Händen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek möchte die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen verbessern.

© Matthias Balk / dpa

Nürnberg. Mit Leasinghühnern Demenzkranken das Leben ein bisschen erleichtern – für diese Idee ist das Seniorenzentrum Johann Hinrich Wichern aus Forchheim in Oberfranken mit dem ersten Platz des Bayerischen Demenzpreises 2020 ausgezeichnet worden. Ziel des Projektes ist es, mit der Betreuung der Hühner für Menschen mit Demenz eine sinnhafte Aufgabe zu schaffen und durch das Leasingangebot Kontakte zu Menschen, die nicht in der Einrichtung leben, zu ermöglichen, heißt es in der Begründung des bayerischen Gesundheitsministeriums, das den Preis verleiht. Die Einrichtung beteiligt zum Beispiel auch Kindergartenkinder an dem Projekt.

Der zweite Preis ging an „Helfende Hand International – HeHanl e.V.“ und das Projekt „Interkulturelle Beratung und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen“. Der Verein biete kultursensible Begleitung sowie Beratung und organisiere Gesundheitskurse sowie niederschwellige kultursensible Angebote, heißt es aus dem Ministerium.

Den dritten Platz belegte das St. Anna Krankenhaus aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach, mit dem Projekt „Stationsübergreifende Demenzbetreuung im Akutkrankenhaus“. Das Krankenhaus biete Patienten mit Demenz im demenzgerecht gestalteten „Sonnenstüberl“ Aktivierung und Betreuung durch eine Pflegefachkraft und geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter, so das Ministerium. Die Preise sind mit 3000, 2000 und 1000 Euro dotiert.

„Mein Ziel ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen zu verbessern“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bei der Preisverleihung am Mittwoch in Nürnberg. Dafür brauche es kreative Initiativen. Die Preisträger zeigten, wie das gehen könne. „Sie tragen mit ihren innovativen Projekten dazu bei, dass Betroffene ein Leben in der Mitte der Gesellschaft führen können und sind Vorbilder für ganz Bayern“, lobte der Minister. Bereits heute lebten in Bayern mehr als 240 .000 Betroffene, diese Zahl würde bis 2030 wahrscheinlich 300 .000 steigen, so Holetschek. Der Bayerische Demenzpreis wird seit 2015 verliehen. (chb)

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