Für Menschen ohne Versicherungsschutz

Praxis ohne Grenzen jetzt auch in Neumünster

Ärzte behandeln Menschen, die nicht krankenversichert sind, ehrenamtlich in ihrer Freizeit.

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Neumünster. Auch in Neumünster haben Menschen ohne Versicherungsschutz jetzt eine Praxis ohne Grenzen als Anlaufstelle. Ärzte des Medizinischen Praxisnetzes Neumünster (MPN) setzen die Idee in den Räumen der Diakonie Altholstein nach dem Vorbild von sechs bereits bestehenden Praxen ohne Grenzen in Schleswig-Holstein vor Ort um. Rund 20 Ärzte des Praxisnetzes beteiligen sich an der Sprechstunde, die vorerst jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr stattfinden wird.

Vorgesehen sind eine medizinische Beratung und Basisuntersuchungen. „In manchen medizinischen Fällen werden auch über eine Beratung und Basisversorgung hinaus teure Behandlungen, Operationen, Entbindungen oder wichtige aufwendige Untersuchungen auf den Weg gebracht werden müssen und daher sind wir dringend auf Spenden angewiesen, die ausschließlich dafür zum Einsatz kommen“, sagt Dr. Johannes Kandzora vom Praxisnetz.

Auch Sozialberatung der Diakonie

Parallel zur Sprechstunde bietet die Diakonie eine Sozialberatung an, mit der auf weitere Hilfsangebote in der viertgrößten Stadt in Schleswig-Holstein aufmerksam gemacht werden soll. Ziel der Initiatoren ist es, den Betroffenen nach der Akuthilfe wieder Zugang zu einer Regelversorgung zu verschaffen.

Wie viele Menschen Bedarf nach Hilfe in der Praxis ohne Grenzen haben, kann das Praxisnetz zum Start noch nicht abschätzen. Nach Angaben der Diakonie haben rund 61.000 Menschen in Deutschland trotz Versicherungspflicht keine Krankenversicherung. Besonders betroffen seien Männer, Selbstständige und Erwerbslose.

Häufig verlieren sie ihren Versicherungsschutz nach Verlust der wirtschaftlichen Existenz oder Obdachlosigkeit. Die Praxis ohne Grenzen wird durch das Landesgesundheitsministerium gefördert und wird von der Stadt Neumünster kofinanziert. Die Ärzte leisten die Sprechstunden in ihrer Freizeit ehrenamtlich. (di)

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