Reaktion auf Kritik

Rostocker Uni-Kinderklinik zählt „mehr ärztliche Stellen als je zuvor“

Kritik begleitet die Kinder- und Jugendklinik in Rostock seit über einem Jahr – jetzt wehrt sich die Klinik: Die Fluktuation bei den ärztlichen Stellen sei üblich.

Veröffentlicht:
War in der personellen Krise, was aber an der „üblichen Fluktuation“ liege solle: Kinder-Uniklinik in Rostock.

War in der personellen Krise, was aber an der „üblichen Fluktuation“ liege solle: Kinder-Uniklinik in Rostock.

© Stefan Sauer/picture alliance

Rostock. Die Kinder- und Jugendklinik der Unimedizin Rostock (UMR) wehrt sich gegen öffentliche Kritik wegen zu vieler offener ärztlicher Stellen. Nach eigener Darstellung gibt es aktuell mehr Stellen als je zuvor an der Klinik. Die ärztliche Personalausstattung sei um 24 Prozent gesteigert worden.

Die Neubesetzungen in der Klinik überstiegen seit einem Jahr den Weggang. Derzeit sind 32 ärztliche Stellen in der Krankenversorgung besetzt. „Hinzu kommen Ärzte, die gegenwärtig in Elternzeit sind und ab Dezember schrittweise in den Dienst zurückkehren. Die Fluktuation beruht auf verschiedenen Gründen wie Ruhestand oder örtliche und berufliche Veränderung“, teilte die Klinik als Reaktion auf Medienberichte über Personalabgänge mit.

Personalabgänge „übliche Fluktuation“

Die UMR bezeichnete diese Abgänge als übliche Fluktuation. Professor Christian Junghanß, kommissarischer Ärztlicher Vorstand, sagte dazu: „Die Lage unserer Kinderklinik ist keineswegs so negativ wie in den Medien dargestellt. Wir sind bereits gut aufgestellt und verbessern die Versorgung kontinuierlich.“

Die Fluktuation entstehe, weil sich den ausgebildeten Fachärzten vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung böten. Junghanß verwies darauf, dass solche Abgänge nicht nur negativ zu sehen sind. „Davon profitiert die Versorgung der Kinder im ambulanten Bereich, aber auch in anderen Kliniken“, sagte Junghanß, der zugleich die Einstellung fünf neuer Professoren im Bereich der Kindermedizin für 2023 in Rostock ankündigte.

Vorstandschef musste gehen

Rostocks Kinderintensivmediziner Dr. Christian Spang sagte zur Versorgung in der Uniklinik: „Unser Team von Kinderkrankenschwestern- und Kinderärzten ist selbstverständlich in der Lage, jedes Kind, das zu uns in die Klinik kommt, akut und kompetent zu versorgen. Als Kinderärzte haben wir ein breites Wissen über das gesamte Spektrum der Kinderheilkunde, sodass wir jede akute Erkrankung eines Kindes behandeln können.“

Offene Stellen und der Eindruck, dass die Versorgung in der Klinik nicht wie erwartet funktioniert, begleiten die Klinik seit über ein Jahr. Parallel dazu gab es eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf der frühere Vorstandschef Christian Schmidt und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Brodkorb gehen mussten. (di)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus