Trauriger Spitzenreiter

Sachsen-Anhalt mit höchster Krebssterberate in Deutschland

In Sachsen-Anhalt lag die Sterberate bei Krebserkrankungen im Jahr 2023 um 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die Erkrankung war dort für jeden vierten Todesfall verantwortlich.

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Magdeburg. Die Zahl der Krebstodesfälle in Sachsen-Anhalt ist erneut gestiegen. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Weltkrebstages mitteilte, starben im Jahr 2023 rund 3.600 Frauen und 4.700 Männer an den Folgen einer Krebserkrankung - 59 Frauen und 43 Männer mehr als 2022.

Damit bleibt das Bundesland der Statistik zufolge trauriger Spitzenreiter: Mit über 380 Krebstoten pro 100.000 Einwohner lag die Sterberate etwa 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 270 Fällen.

Krebs war 2023 für rund jeden vierten Todesfall in Sachsen-Anhalt verantwortlich. Besonders betroffen waren ältere Menschen: Mehr als die Hälfte der Verstorbenen war über 75 Jahre alt.

Verdauungstrakt und Lunge am häufigsten betroffen

Am häufigsten führten Krebserkrankungen der Verdauungsorgane zum Tod. Mehr als 2.600 Menschen starben 2023 an Tumoren in Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse oder Leber – das entspricht etwa einem Drittel aller Krebstoten. Die häufigste Einzeldiagnose war Darmkrebs mit knapp 900 Todesfällen, gefolgt von Bauchspeicheldrüsenkrebs mit fast 700 Fällen.

Über 1.500 Menschen starben laut den Statistikern an Lungenkrebs, darunter mehr als 1.000 Männer. Rund jede sechste Frau, die an Krebs starb, erlag einem Brustkrebsleiden – insgesamt etwa 580 Frauen und 4 Männer. Bei den Männern war Prostatakrebs in etwa jedem neunten Fall die Todesursache, mit rund 540 Verstorbenen.

Mehr stationäre Behandlungen

Neben der steigenden Zahl an Todesfällen nahm auch die Zahl der Krebsbehandlungen in Krankenhäusern zu: Knapp 44.000 Menschen wurden 2023 aufgrund einer Krebserkrankung stationär behandelt - knapp 1.000 mehr als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 7,4 Tagen. (dpa)

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Kommentare
Dr.med. Franz H. Müsch 12.02.202510:01 Uhr

Bleibt noch zu klären, wie hoch der Anteil an Berufskrebsfällen ist?

Müsch, Berufskrankheiten-Gutachter

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