Baden-Württemberg
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung im Ländle fast flächendeckend
97,5 Prozent der Bevölkerung könnten durch eines der landesweit 38 SAPV-Teams abgedeckt werden, heißt es in der Antwort des Landesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag.
Veröffentlicht:Stuttgart. Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird in Baden-Württemberg nahezu flächendeckend gewährleistet. 97,5 Prozent der Bevölkerung könnten durch eines der landesweit 38 SAPV-Teams abgedeckt werden, heißt es in der Antwort des Landesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag.
Nur in den Landkreisen Heidenheim und Waldshut seien noch keine eigenständigen Teams tätig. In beiden Kreisen sind indes entsprechende Initiativen in Vorbereitung, so dass zum 1. Oktober und 1. Januar 2022 SAPV-Versorgungsverträge abgeschlossen werden könnten. Für Kinder und Jugendliche sei die landesweite Flächendeckung in der SAPV schon jetzt erreicht, heißt es.
Hinsichtlich der Zusammenarbeit von SAPV-Teams und Akteuren der Brückenpflege hat das Ministerium im Grundsatz keine rechtlichen Vorbehalte. Kooperationen seien „unbedenklich, solange Transparenz in Bezug auf die Abgrenzungen gegeben ist und diese sich in einem rechtlich vertretbaren Rahmen bewegen“, heißt es.
Brückenpflege soll erhalten bleiben
Die Brückenpflege sei ein „wichtiger Baustein“ in der ambulanten Palliativversorgung von Krebspatienten, die auch nach der Einführung der SAPV „erhalten werden muss“, so das Ministerium. Durch die im Südwesten bereits 1994 geschaffene Brückenpflege können Krebspatienten beim Übergang von der stationären in die häusliche Versorgung lückenlos betreut werden.
Dies geschieht in der Regel durch Krankenschwestern und -pfleger mit einer Zusatzqualifikation in palliativer Pflege. Ziel ist es, den Betroffenen in ihrer letzten Lebensphase die Möglichkeit zu geben, diese Zeit zu Hause zu verbringen. Aktuell ist nur in Baden-Württemberg Brückenpflege Teil des Leistungskatalogs der Pflegekassen.
Kooperation von Brückenpflege und SAPV gebe es in Baden-Württemberg in unterschiedlichen Ausprägungen, erläutert das Ministerium. Manche Kliniken mit Onko-Schwerpunkt seien zugleich Träger der Brückenpflege und der SAPV. Andere Kliniken dagegen hätten im Zuge der Zusammenarbeit mit weiteren Leistungserbringern eigene Netzwerke gegründet. (fst)