Schleswig-Holstein
Starker Anstieg der Kosten bei Migräne-Arznei im Norden
Kiel. Die AOK Nordwest berichtet von einem massiven Anstieg der GKV-Ausgaben für Migräne-Medikamente in Schleswig-Holstein. Nach ihren Angaben lagen die Ausgaben der von niedergelassenen schleswig-holsteinischen Ärzten verordneten Mittel gegen Kopfschmerzen in 2020 bei insgesamt 5,7 Millionen Euro. Dies sei ein Anstieg um fast 80 Prozent gegenüber 2018, als die Ausgaben noch bei 3,2 Millionen Euro lagen.
Die AOK stützt sich mit ihren Angaben auf Zahlen des GKV-Spitzenverbandes. Tom Ackermann, Vorstandschef der AOK Nordwest, führt den Anstieg in erster Linie auf die Einführung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen zur Migräneprophylaxe zurück.
Als erschreckend bezeichnete er, dass immer mehr Kinder und Jugendliche von starken Kopfschmerzen betroffen sind. Die AOK sieht dafür auch veränderte Lebensumstände als ursächlich. „Sie stehen häufiger unter Stress, sitzen vermehrt vor dem Bildschirm oder PC – verstärkt durch das Homeschooling in Corona-Zeiten – und bewegen sich weniger“, so die AOK. Ackermann betonte die Bedeutung von Kopfschmerztagebüchern, die beim Erkennen und der Vermeidung von auslösenden Faktoren helfen könnten. (di)