SARS-CoV-2

Wie Berlin sich auf die Corona-Impfung vorbereitet

In der Hauptstadt laufen die Vorbereitungen für die Schutzimpfungen gegen SARS-CoV-2 schon auf Hochtouren. Ziel: 380.000 Bewohner sollen binnen drei Wochen geimpft werden. Wie und wo passiert das?

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In Berlin sind die Vorbereitungen für groß angelegte Impfaktionen gegen das Coronavirus bereits angelaufen.

In Berlin sind die Vorbereitungen für groß angelegte Impfaktionen gegen das Coronavirus bereits angelaufen.

© Yauhen / stock.adobe.com

Berlin. Die Gesundheitssenatsverwaltung ist dabei, „in Abstimmung mit Krankenhäusern, der KV und weiteren Experten nach den Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums die Impfungen für die Phase I“ vorzubereiten. Das berichtete KV-Vorstandsmitglied Günter Scherer auf der jüngsten Vertreterversammlung.

In der Phase I sei geplant, Menschen über 75 Jahre zu impfen. Das bedeute in Berlin, dass 380.000 Bürger die Vakzine nach Möglichkeit erhalten sollen. Eine Wiederholungsimpfung ist nach drei Wochen vorgesehen. Diese enorme Arbeit sollen die zehn bis 15 zentralen Impfstellen schaffen, die Berichten zufolge in Berlin geplant sind. Für diese werde auch ärztliches und medizinisches Personal aus den Arztpraxen benötigt, sagte Scherer. Viele Details seien aber noch nicht geklärt. Ebenso unklar sei, ob es schon in diesem Jahr mit den Impfungen losgehe.

Mögliche Dienstverpflichtung ärgert KV-Vorstand

Am Wochenende haben sich Bund und Länder auf eine Impfstrategie geeinigt. Die Länder sollen danach bis zu 60 zentrale Impfzentren einrichten und mobile Impfteams gründen. Die KVen sollen bei der Organisation mit eingebunden werden, etwa bei der Terminvermittlung für die Impfzentren.

Das „dritte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ sieht sogar die Möglichkeit einer Dienstverpflichtung von Ärzten vor.Das, so Scherer, sei ein erheblicher Eingriff in die Selbstverwaltung, eine entsprechende Stellungnahme sei bereits an die Gesundheitssenatsverwaltung übermittelt worden. „Es ist schon bemerkenswert: Vor ein paar Jahren sollten die KVen abgeschafft werden. Jetzt sollen die KVen alles ausbaden, was der öffentliche Dienst nicht schafft“, sagte Scherer.

Unterdessen plant die KV Berlin zusammen mit der Charité Campus-Mitte, dort ab Mitte November eine KV-COVID-Notdienstpraxis einzurichten. Sie soll von elf Uhr bis 21 Uhr geöffnet sein und helfen, die Rettungsstelle des Krankenhauses sowie die Vertragsarztpraxen im Einzugsbereich zu entlasten. Die Kosten für die Notdienstpraxis sollen den Kassen in Rechnung gestellt werden. (juk)

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