Präventionsradar 2019

Deutsche Schüler stehen auf den roten Bullen

Powerschub oder Gesundheitsgefahr: Jeder fünfte Schüler trinkt regelmäßig Energy-Drinks, so die Befragung einer Krankenkasse. Welche Auswirkung auf die Gesundheit Heranwachsender hat der Konsum?

Veröffentlicht:
Silhouette von Kind mit Energy-Drink: Jungs trinken einer Befragung zufolge häufiger Energy-Drinks als Mädchen.

Silhouette von Kind mit Energy-Drink: Jungs trinken einer Befragung zufolge häufiger Energy-Drinks als Mädchen.

© Snap2Art / stock.adobe.com

HAMBURG. Fast jedes fünfte Schulkind nimmt nach der Untersuchung „Präventionsradar 2019“ der Krankenkasse DAK regelmäßig Energy-Drinks zu sich. Daraus resultierten negativen Folgen für die Gesundheit: Bei den Mädchen und Jungen der fünften bis zehnten Klassen, die Energy-Drinks konsumieren, seien Übergewicht, Schlafstörungen und Hyperaktivität besonders häufig.

Im Detail: Nach den DAK-Untersuchungen trinken 19 Prozent der Mädchen und Jungen in den genannten Jahrgangsstufen mindestens einmal im Monat Energy-Drinks. sechs Prozent tun das wöchentlich, drei Prozent täglich.

Eher ein männliches Phänomen?

Die DAK hat die nach ihren Angaben repräsentative Studie in 13 Bundesländern gemacht. Rund 14.000 Mädchen und Jungen aus mehr als 900 Schulklassen wurden demnach befragt.

Von den täglichen Energy-Drink-Konsumenten sind den Angaben zufolge zwei Drittel männlich. „Gerade für Heranwachsende sind aufputschende Softdrinks bedenklich“, sagte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm. „Sie enthalten viel Koffein, sind extrem gesüßt und stecken voller synthetischer Zusatzstoffe.“

Einschlaf- und Konzentrationsprobleme häufiger

Die Energy-Drinks verliehen keinen Powerschub, sondern könnten zu massiven Gesundheitsproblemen führen. So berichteten fast zwei Drittel (63 Prozent) der Jungen und Mädchen mit täglichem Konsum von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. In der Gruppe derjenigen, die nie oder nur selten Energydrinks trinken, seien Schlafstörungen deutlich seltener (41 Prozent).

Die Getränke könnten zum Problem für Lehrer werden: Ein Fünftel der täglichen Konsumenten berichtet von häufigen Konzentrationsproblemen – bei Nicht-Konsumenten sind es lediglich sechs Prozent.

Die DAK forderte, Energy-Drinks besser zu kennzeichnen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte neulich in einer Stellungnahme ausgedrückt, dass hoher Konsum Kurzatmigkeit, Muskelzittern sowie Veränderungen im EKG nach sich ziehen. (ajo/dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

10 Fragen, 10 Antworten

Ausgeschlafen trotz Schichtdienst: Wie das klappen kann

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet