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Körber-Wissenschaftspreis für Hirnforscherin Erin Schuman

Sie hat das Rätsel um Proteine im Hirn gelöst: Die Forscherin Erin Schumann bekommt den renommierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Ihre Arbeit könnte den Umgang mit bestimmten Krankheiten verändern.

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 Hirnforscherin Erin Schuman

Erhält in diesem Jahr den Körber-Wissenschaftsreis: Hirnforscherin Erin Schuman.

© Marcus Gloger/Körber-Stiftung

Hamburg. Die Hirnforscherin Erin Schuman erhält den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Sie habe das Verständnis dafür revolutioniert, wie einzelne Nervenzellen -– die Neuronen – funktionierten, teilte die Körber-Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Schumann ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Die Auszeichnung soll ihr am 20. September im Hamburger Rathaus überreicht werden.

Schumann hat nach Angaben der Stiftung entdeckt, dass Proteine, die entscheidenden Bausteine der Neuronen, an den Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen hergestellt werden - anstatt nur im Zellkörper, wie es lange angenommen wurde. Die Entdeckung dieses Mechanismus sei grundlegend, um Vorgänge im Gehirn wie Lernen oder Erinnern zu verstehen.

Mit den Mitteln des Körber-Preises will die Forscherin krankheitsbedingte Veränderungen der Proteine in den Neuronen untersuchen, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Konkret könnte ihre Arbeit Auswirkungen auf den Umgang mit dem Fragile-X-Syndrom, der Huntington-Krankheit oder dem Rett-Syndrom haben - alles Krankheiten, die mit verminderter kognitiver Leistungsfähigkeit, mit Lernschwierigkeiten und verzögerter sprachlicher Entwicklung einhergehen.

Schumann wurde 1963 im US-Bundesstaat Kalifornien geboren und hat zunächst Psychologie und dann Neurowissenschaften studiert. Sie ist seit 2009 Direktorin am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Neben ihrer Forschung engagiert sie sich für eine Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft und für die Förderung der Bildungschancen von Jugendlichen. Außerdem hat sie sich gemeinsam mit ihren Kollegen dafür eingesetzt, die Geschichte ihres Instituts während des Nationalsozialismus aufzuarbeiten.

Der Preis in Höhe von einer Million Euro zählt nach Angaben der Körber-Stiftung zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen. Sie zeichnet damit seit 1985 jedes Jahr einen wichtigen Durchbruch in den Natur- oder Biowissenschaften in Europa aus. (KNA)

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