Nachlass des Morphin-Entdeckers vorgestellt

HEIDELBERG (dpa). Das Deutsche Apotheken-Museum in Heidelberg hat am Dienstag den neuerworbenen Nachlass des Morphin-Entdeckers Friedrich Wilhelm Sertürner vorgestellt.

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Der Apotheker hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts diesen Wirkstoff erstmals aus Opium isoliert. Mit der Auffindung des zentralen Mittels der Schmerztherapie und einer ganz neuen Klasse von Pflanzenstoffen, der Alkaloide, habe er die Grundlage der modernen Arzneimittelforschung gelegt, teilte das Museum mit.

Viele der Dokumente und Handschriften, die von den Nachkommen in einer Truhe aufbewahrt wurden, waren der Forschung bisher unbekannt oder galten als verschollen.

Von der Aufarbeitung der Stücke seien neue Erkenntnisse über das Leben und Wirken des Pharmazeuten zu erwarten, sagte Museums-Direktorin Elisabeth Huwer.

Mit den Alkaloiden seien die ersten schmerzfreien Operationen möglich gewesen. "Sertürner war ein Mann, der Jahrzehnte um seine Anerkennung kämpfen musste, wir sind stolz auf diesen Apotheker", sagte Dr. Hermann Vogel, Vorstandsvorsitzender der Deutsche-Apotheken-Museum-Stiftung.

Über den Preis wollten die drei Stiftungen, die den Kauf finanzierten, keine Auskunft geben. Die Erben konnten sich nur schwer trennen: "Ich habe mich mit Zähnen und Klauen an manche Stücke geklammert", sagte Ur-Ur-Enkel Malte Peters.

Im Museum seien die Stücke aber gut aufgehoben. Ein kleiner Teil des Nachlasses soll nächste Woche vorgestellt werden, eine größere Präsentation ist erst zum 175. Todestag Sertürners 2016 geplant.

Mit 600.000 Besuchern jährlich ist das Deutsche Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss eines der meistbesuchten Museen Deutschlands.

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