Psychotherapeuten richten Hotline ein

KÖLN (akr). Die Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen hat eine Hotline für Opfer und Hinterbliebene der Loveparade-Katastrophe eingerichtet. Die Betroffenen sollen so Psychotherapeuten finden können, die ihnen schnell helfen und die über Erfahrung und Kompetenz im Umgang mit Notfallpatienten verfügen.

Veröffentlicht:
Hinterbliebene und Opfer, aber auch Einsatzkräfte könne nach der Tragödie von Duisburg Hilfe und Rat bei Psychotherapeuten finden.

Hinterbliebene und Opfer, aber auch Einsatzkräfte könne nach der Tragödie von Duisburg Hilfe und Rat bei Psychotherapeuten finden.

© dpa

"Wir halten eine Liste mit Psychotherapeuten vor, die für Betroffene Plätze freihalten", sagt Kammersprecherin Eva Kanth. Immer mehr Therapeuten erklärten sich bereit, diese Patienten kurzfristig zu versorgen. Natürlich könne sich auch jeder an eine Praxis vor Ort wenden.

Für die psychische Versorgung der Einsatzkräfte während der Loveparade hatte die Stadt Duisburg gesorgt. Einige Helfer hatten aufgrund der hohen psychischen Belastungen ihren Einsatz abbrechen müssen und waren direkt seelsorgerisch betreut worden, berichtet Kai Vogelmann, Sprecher des Malteser Hilfsdiensts. 90 Prozent der Einsatzkräfte kamen nicht aus Duisburg. "Alle wurden nach Ende des Einsatzes an den Heimatstandorten aufgefangen", sagt er.

Unterdessen spitzt sich der Streit über die Verantwortung für das Unglück zu. Der Geschäftsführer der Veranstalterfirma Lopavent, Rainer Schaller, und Vertreter der Polizei schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Opfer und Hinterbliebene müssen damit rechnen, dass ihre Schadensersatzansprüche erheblich gekürzt werden. Lopavent war dramatisch unterversichert. Die Deckungssumme der Veranstalterhaftpflichtversicherung bei der Axa beträgt nur 7,5 Millionen Euro - schon die meisten privaten Haftpflichtversicherungen haben eine Deckungssumme zwischen drei und fünf Millionen Euro. Am Samstag soll in Duisburg eine zentrale Trauerfeier für die Opfer stattfinden.

Telefonnummer der Hotline: 0211 / 522 84 70

Alle Berichte zur Tragödie in Duisburg: Mi., 18:39 - Loveparade-Veranstalter hat Vorschriften nicht umgesetzt Mi., 13:50 - Loveparade-Opfer: Die Gefühlswelt wird noch lange gestört sein Mi., 10:48 - Loveparade: Weiteres Opfer gestorben, Ministerium legt Bericht vor Di., 19:14 - Loveparade: Mauer des Schweigens wird rissig Di., 18:12 - Wer beschuldigt wen? Akteure der Loveparade in Duisburg Di., 16:04 - Wie viele Menschen waren wirklich auf der Loveparade? Di., 14:49 - Psychotherapeuten richten Hotline ein Di., 08:52 - Loveparade: 20 Tote, heftige Kritik an Polizei, Sicherheits-TÜV gefordert Mo., 19:09 - Kölner Polizei übernimmt Ermittlungen zu Loveparade-Tragödie Mo., 18:11 - Polizei: 1,4 Millionen Besucher unmöglich Mo., 17:02 - Zahlen aus Duisburg: 511 Verletzte bei Loveparade, 15 Festnahmen Mo., 15:15 - Nach dem Einsatz in Duisburg: "Ich empfand die Situation als surreal" Mo., 15:10 - Im Gespräch: Ersticken in der Menschenmasse Mo., 13:40 - Staatsanwaltschaft: Niemand mehr in Lebensgefahr Mo., 12:06 - Duisburg plant Trauerfeier für Todesopfer Mo., 11:23 - Loveparade-Tragödie: "Profilierungssucht und amateurhafte Organisation" Mo., 09:54 - Überprüfung aller Großveranstaltungen gefordert So., 14:30 - Loveparade endet im Tunnel des Todes

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken