Toxische Blasenspülung: zwei Fehler kamen zusammen

Allmählich klärt sich, wie in Bad Homburg Lösungen vertauscht wurden.

Veröffentlicht:

BAD HOMBURG (ars). Der Vorfall, dass bei einem Patienten in den Hochtaunuskliniken Bad Homburg das Mittel zur Blasenspülung verwechselt wurde, geht den bisherigen Erkenntnissen zufolge auf einen doppelten Fehler zurück, wie die Pressesprecherin Renate Bottler der "Ärzte Zeitung" mitgeteilt hat.

Eine Schwesternschülerin war irrtümlich statt in das allgemeine Lager der Klinik in das benachbarte und zudem vorschriftswidrig nicht abgeschlossene Lager eines pathologischen Instituts gegangen. Dort hatte sie einen Behälter mitgenommen, der zwar das richtige Etikett trug, in den aber der Alkohol abgefüllt worden war.

Zu der schweren Vergiftung bei dem 85-Jährigen ist es am 21. Oktober gekommen: Nach einer Prostata-Operation hatte er, wie bereits berichtet, eine Blasenspülung mit dem Desinfektionsmittel Isopropanol statt mit einer Elektrolytlösung erhalten.

Eine Pflegekraft habe den Fehler an dem charakteristischen Geruch bemerkt, als sie das Zimmer betrat. Da sich der Patient mit allen Anzeichen einer Alkoholvergiftung in Lebensgefahr befand, wurde er in die Uniklinik Gießen gebracht.

Mittlerweile gehe es ihm besser. Zunächst war vermutet worden, es habe sich um das giftige Lösungsmittel Xylol gehandelt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Katheter-Spülungen sind bei Blutungen üblich: nach Verletzungen, Eingriffen an der Blase oder transurethralen Prostata-Resektionen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Nachruf

Eckart Fiedler – ein Leben für die Selbstverwaltung

Ärztin widmete ihr Leben der Versorgung von Obdachlosen

Engel von Ostbahnhof: Jenny De la Torre gestorben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?