UN: In Darfur herrscht Anarchie!

NEU-ISENBURG (Smi). Hilfen für die notleidenden Menschen in Darfur sind kaum noch möglich. Die UN spricht schon von Anarchie in der sudanesischen Krisenregion. Auch der Malteser Hilfsdienst klagt über eine Verschlimmerung der Situation.

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"Die Sicherheitslage im Krisengebiet hat sich in den vier Monaten, die ich unten war, zugespitzt", erklärte die Malteser-Nothilfe-Expertin Birke Herzbruch nach ihrer Rückkehr aus Darfur. "Übergriffe auf Flüchtlinge, Plünderungen und Banditentum, Zusammenstöße zwischen der sudanesischen Befreiungsarmee und Milizen fordern regelmäßig Tote und Verletzte - auch unter der Bevölkerung."

Nur mit großer Vorsicht sei es möglich, Hilfe für die notleidenden Menschen zu leisten. "In den ländlichen Gebieten südlich der Stadt El Fasher haben wir Gesundheitzentren und Entbindungsstationen beim medizinischen und technischen Aufbau unterstützt - damit haben wir rund 45 000 Menschen dringend notwendige Hilfe gebracht." Herzbruch warnte vor den Folgen der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit: "Häufig auftretende Atemwegsinfektionen müssen mit Antibiotika, Hustensaft und fiebersenkenden Mitteln behandelt werden." Doch diese wichtigen Medikamente sind in dem Krisengebiet selten verfügbar.

Sehr erfolgreich sei die mit der WHO und Unicef gemeinsam vorgenommene Impfkampagne gegen Polio verlaufen, so Birke Herzbruch. Innerhalb von drei Tagen seien 2700 Kinder in 26 Dörfern Darfurs immunisiert worden. Ende November folge der zweite Teil der Kampagne.

Ein besonderes Problem stelle die Schwangerenbetreuung dar, sagte Herzbruch. 99 Prozent der sudanesischen Frauen und Mädchen sind beschnitten. Daher gebe es häufig Komplikationen bei der Entbindung.

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