„ÄrzteTag“-Podcast

Erreichen Sie Ihre Kollegen mit den Protestaktionen zwischen den Jahren, Dr. Heinrich?

Die Zeit zwischen den Jahren ist häufig geprägt davon, dass wenig geschieht. Anders in der Gesundheitspolitik 2023: Der Gesetzgeber war bis kurz vor Schluss aktiv – und die schließen ihre Praxen. SpiFa- und Virchowbund-Chef Dr. Dirk Heinrich erläutert die Ziele der Proteste und welche Hoffnungen die Ambulantisierung weckt.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Dr. Dirk Heinrich hat mit dem Virchowbund die aktuellen Proteste initiiert. Er sagt im Podcast über die Situation in vielen Praxen: „Was nicht attraktiv ist, kann ich nicht schön reden.“

Dr. Dirk Heinrich hat mit dem Virchowbund die aktuellen Proteste initiiert. Er sagt im Podcast über die Situation in vielen Praxen: „Was nicht attraktiv ist, kann ich nicht schön reden.“

© Porträt: Lopata / Virchowbund | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Saure-Gurken-Zeit in den Weihnachtsferien zwischen den Jahren? Nicht 2023! Kurz vor Weihnachten wurde die Hybrid-DRG-Verordnung veröffentlicht, ihr Inhalt, die nächsten Schritte der Ambulantisierung, hat bei vielen Betroffenen Ratlosigkeit hinterlassen, weckt aber auch manche Hoffnungen bei ambulanten Operateuren. Gleichzeitig sind am Mittwoch Ärzteproteste und Praxisschließungen in die Schlagzeilen geraten.

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Der Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands und der Bundesvorsitzende des Virchowbundes Dr. Dirk Heinrich hat die Praxisschließungen im Rahmen der Aktion „Praxis in Not“ im „ÄrzteTag“-Podcast verteidigt. Nach der Streichung der Neupatientenregelung, nachdem die MFA bei den Corona-Boni vergessen worden seien, und nach dem mageren Plus von 3,8 Prozent beim Orientierungswert trotz hoher Inflation seien viele Praxen „in echter Schieflage“. Viele Kolleginnen und Kollegen, die mit 63 sonst durchaus noch ein paar Jahre bis 68 dranhängen würden, kündigten ihren baldigen Rückzug an, wenn sich nicht schnell etwas ändere. „Die brauchen wir aber“, so Heinrich, weil so schnell nicht genügend Nachwuchs gewonnen werden könne.

„Was nicht attraktiv ist, kann ich nicht schön reden“, betont Heinrich mit Blick auf Versorgerpraxen mit einem geringen Privatanteil und Auszahlungsquoten um die 70 Prozent. Die Aktion sei auf jeden Fall erfolgreich, viele Patienten ermutigten die Kolleginnen und Kollegen, für bessere Bedingungen zu kämpfen, und Minister Lauterbach habe mittlerweile für Anfang Januar zu einem Krisengipfel eingeladen.

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Etwas optimistischer beurteilt der HNO-Arzt die Chancen, die sich aus der Hybrid-DRG-Verordnung ergeben. Heinrich glaubt, dass auch ohne weitere Klärung der Abrechnungsbesonderheiten Ärztinnen und Ärzte mit den in der Verordnung genannten 244 Operationen loslegen können, weil die Abrechnung mit den Krankenkassen direkt ablaufen dürfe, das sei in der Verordnung festgelegt. „Die zehn Rechnungen für Krankenkassen im Quartal kann ein Operateur schon schreiben, Privatrechnungen werden ja auch geschrieben.“

Im Podcast erläutert Heinrich weiter, wie es bei der Ambulantisierung weitergehen könnte, warum die Klinikreform durch eine langfristig geplante Ambulantisierung und eine strukturierte Notfallreform flankiert werden muss und was Leser der „BILD-Zeitung“ zum Streikrecht für Ärztinnen und Ärzte sagen. (Dauer: 23:38 Minuten)

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