„ÄrzteTag“-Podcast

Ist es gerecht, dass STIKO-Empfehlungen erst nach Monaten in die Regelversorgung kommen, Dr. Schrörs?

Der Weg einer STIKO-Impfempfehlung durch die Instanzen bis zur Aufnahme in die Regelversorgung dauert seine Zeit. Impfarzt Hans-Jürgen Schrörs findet das ungerecht und fordert im „ÄrzteTag“-Podcast pragmatische Lösungen.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Wird die Impfung zu einer sozialen Frage, wenn der Weg von der STIKO-Empfehlung bis zur Regelversorgung zu lange dauert? Dr. Hans-Jürgen Schrörs, der sich seit Jahren in der Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin (GZIM) für praxisnahe Lösungen rund ums Impfen einsetzt, ärgert sich schon lange über den langen Weg durch die Instanzen, die eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) nehmen muss, bis sie als Sachleistung im System zur Verfügung steht.

Im „Ärztetag“-Podcast verleiht Schrörs seinem Ärger Ausdruck, dass nach der Entscheidung der STIKO, dass eine Impfung empfehlenswert ist, nicht nur der Gemeinsame Bundesausschuss und die Rechtsaufsicht des Bundesgesundheitsministeriums ein Wörtchen mitzureden haben – schon dies dauert einige Monate –, sondern dass die Impfung erst dann zur Sachleistung wird, wenn in den KV-Regionen eine Einigung über das Impfhonorar erzielt worden ist. In der Zwischenzeit gilt eine Impfung zwar bereits als Kassenleistung, aber Eltern von Kindern, die geimpft werden sollen, müssten dafür in Vorleistung treten und können sich das Geld dann von der Krankenkasse zurückholen.

„Wenn das Geld gerade einmal für die Ernährung und die Miete reicht, dann fällt es schwer, mittlere dreistellige Euro-Beträge für einen modernen Impfstoff und für das Impfhonorar der Praxis vorzustrecken“, ärgert sich Schrörs. Die Impfung werde damit zu einer sozialen Frage.

Im Einsatz für den elektronischen Impfausweis

Als Pragmatiker hat sich der Allgemeinarzt, der nicht mehr in eigener Praxis tätig ist, allerdings eine Lösung für den Übergang ausgedacht, die es bereits vor der Einigung auf eine Impfvereinbarung in einer KV für Patientinnen und Patienten möglich macht, eine neu empfohlene Impfung als Sachleistung zu bekommen. Im Podcast beschreibt er den möglichen Weg, wie der Staat hier als Garant auftreten könnte – ohne ein eigenes finanzielles Risiko einzugehen.

Der Weg einer Impfung von der STIKO-Empfehlung bis zur Regelversorgung ist nicht das einzige Impfhindernis. Im „ÄrzteTag“ spricht Schrörs über fehlende monovalente Impfstoffe, er beschreibt den hohen – aus seiner Sicht unnötig hohen – Dokumentationsaufwand, der beim Impfen in Praxen anfällt bei 80 Impfindikationen und Hunderten von Dokumentationsoptionen.

Nicht zuletzt ist Schrörs auch immer noch im Einsatz für den elektronischen Impfausweis. Wie weit dieses Vorhaben gediehen ist, das den gelben Impfpass ablösen könnte – auch dazu gibt Schrörs im Podcast kurz Auskunft. (ger)

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als Schutz für die Atemwege

© Springer Medizin Verlag GmbH

Influenza-Impfung

Mehr als Schutz für die Atemwege

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.

Übersicht

Eine Agenda für Seltene Erkrankungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Shared Decision Making ist gerade bei der Diagnostik und Therapie seltener Erkrankungen ein wichtiges Versorgungsprinzip. (Symbolbild mit Fotomodellen)

© Pixel-Shot / stock.adobe.com

Seltene Erkrankungen

Was auch Patienten tun können

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind