„ÄrzteTag“-Podcast

Professor Frosch: Wir brauchen keine zusätzlichen Medizinstudienplätze!

Brauchen wir in Deutschland mehr Medizinstudienplätze? Und wie bringen wir die fertigen Nachwuchsärzte an die richtigen Stellen in der Versorgung. Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages, widerspricht im „ÄrzteTag“-Podcast dem Bundesgesundheitsminister. Und er hofft weiter auf den Masterplan 2020 zum Medizinstudium.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages, spricht sich gegen noch mehr zusätzliche Medizinstudienplätze aus. Deren Zahl sei in den vergangenen Jahren ohnehin bereits deutlich gesteigert worden.

Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages, spricht sich gegen noch mehr zusätzliche Medizinstudienplätze aus. Deren Zahl sei in den vergangenen Jahren ohnehin bereits deutlich gesteigert worden.

© Porträt: Katrin Heyer | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Als Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) zu Jahresbeginn 5.000 zusätzliche Medizinstudienplätze forderte, war das Echo so groß wie unterschiedlich. Eine kritische Haltung zu mehr Studienplätzen nimmt der Medizinische Fakultätentag ein. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert dessen Präsident Professor Matthias Frosch die Position der Fakultäten.

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Die Anzahl der im Berufsleben tätigen Ärztinnen und Ärzte habe sich in den vergangenen 30 Jahren massiv erhöht, sogar „fast verdoppelt“. Und selbst wenn aktuell rund 54.000 in einem Alter von 60 bis 65 Jahren im Beruf stehen, sei zu bedenken, dass insgesamt mehr als 100.000 Medizinstudierende aktuell an den Universitäten seien, die dann ins Berufsleben strömen werden, betont Frosch.

Zudem seien allein in den vergangenen drei Jahren zehn Prozent zusätzliche Studienplätze entstanden, unter anderem in Bayern und in Baden-Württemberg, aber auch in Nordrhein-Westfalen. Die Forderung, jetzt nochmals einen Aufwuchs um weitere 5.000 Studienplätze zu schaffen, bezeichnet Frosch als „Ablenkungsmanöver“ von den wirklichen Problemen.

Der Präsident des Medizinischen Fakultätentages spielt damit auch auf den seit Jahren schwelenden Streit um die Reform der ärztlichen Approbationsordnung an, den Masterplan 2020. Dieser geht in diesem Frühjahr in die nächste Runde, nachdem die letzte Bundesregierung diese Neuregelung nicht mehr innerhalb der Legislaturperiode hinbekommen hatte.

Frosch sieht aktuell „ein intensives Bemühen und Ringen von Bund und Ländern“ um die Kosten der neuen Approbationsordnung. Nun habe man ein gemeinsames Verständnis um die zu erwartenden Kosten entwickelt. Im Podcast erläutert er, was er sich von einem neuen Referentenentwurf zur Reform erhofft und in welche Richtung das Medizinstudium in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden könnte. (Dauer: 33:19 Minuten)

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Kommentare
Dr. Martin Blümke 01.03.202319:20 Uhr

…. und er vergißt zusätzlich, dass wir mittlerweile weitreichende Arbeitszeitgesetze, Tarifregelungen des Marburger Bundes, zeitraubenden Dokumentationswahnsinn und sowas wie „work life balance“ haben. Eine wirklich fehlerhafte Analyse, leider.

Marco Rudolph 28.02.202320:52 Uhr

Weder nimmt Prof. Frosch zur Kenntnis, dass mehr als die Hälfte der neuen Ärzte Frauen sind, die überwiegend in Teilzeit arbeiten, noch die Abwanderung der Ärzte ins Ausland oder andere Berufe bzw. Tätigkeitsbereiche.

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