Brief von Spahn und Gassen

Appell an Ärzte: „Unterstützen Sie die Impfkampagne!“

Der KBV-Vorsitzende und der Bundesgesundheitsminister bitten die Ärzte in einem Brief, die Impfkampagne wieder zu forcieren. Dazu gehören Booster-Impfungen für alle ab 18.

Veröffentlicht:
Die Vertragsärzte sollen wieder impfen wie im Frühjahr, um die Booster-Impfkampagne zu beschleunigen. Der Bestellrhythmus soll dazu angepasst werden.

Die Vertragsärzte sollen wieder impfen wie im Frühjahr, um die Booster-Impfkampagne zu beschleunigen. Der Bestellrhythmus soll dazu angepasst werden.

© janvier / stock.adobe.com

Berlin. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, haben die Ärztinnen und Ärzte zu einer Kraftanstrengung bei den Corona-Auffrischimpfungen aufgerufen. „Zur weiteren Eindämmung der Pandemie und zum fortwährenden Schutz gerade der vulnerablen Personengruppen in den kommenden Herbst- und Wintermonaten kommt es jetzt auf eine rasche Umsetzung der Booster-Impfungen an“, so Spahn und Gassen in einem gemeinsamen Brief an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vom vergangenen Freitag.

Empfehlung: Influenza- und Corona-Impfung simultan

Spahn und Gassen baten darum, „die COVID-19-Impfkampagne weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen“. Das umfasse Auffrischimpfungen für alle nach sechs Monaten. Insbesondere Ältere, Pflegeheim-Bewohnerinnen und -Bewohner sowie Gesundheitspersonal sollten vorrangig geimpft werden.

Beide weisen in dem Brief nochmals darauf hin, dass eine Zulassung der EU-Kommission für die Auffrischimpfung („Booster“) mindestens sechs Monate nach der zweiten Impfung für die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna für alle Personen ab 18 Jahren vor liege. Die mit der Zulassungserweiterung aktualisierten Fachinformationen zu den Auffrischimpfungen seien zu berücksichtigen. So ist bei der gerade erteilten EU-Zulassung für Spikevax® von Moderna zu beachten, dass die Boosterdosis lediglich 0,25 ml beträgt, die Hälfte der Dosis, die für die Grundimmunisierung verwendet wird (0,5 ml).

Die erteilte Zulassung für die Auffrischungsimpfung erhöht die Sicherheit für impfende Ärztinnen und Ärzte: Eine mögliche Haftung bei stärkeren unerwünschten Impfwirkungen fällt damit nicht auf sie zurück.

In einer aktuellen Praxis-Info der KBV wird zudem nochmals darauf hingewiesen, dass die Coronavirus-Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) die Möglichkeit für Auffrischimpfungen grundsätzlich für alle Bürgerinnen und Bürger vorsehe, unabhängig von ihrem Versichertenstatus. Die Bestellfristen sollen schnellstmöglich auf eine Woche verkürzt werden, damit die Ärzte flexibler auf die Nachfrage reagieren können.

Antikörpertests für bestimmte Patientengruppen

Auch Maßnahmen zur Überprüfung des Impferfolgs werden in der Praxis-Info empfohlen: Bei schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort, zum Beispiel Patienten nach Organtransplantation, Dialyse-Patienten und Krebspatienten unter immunsuppressiver, antineoplastischer Therapie, solle jeweils frühestens vier Wochen nach der zweiten und nach der dritten Impfstoffdosis eine serologische Untersuchung auf spezifische Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Spike-Protein erfolgen.

Darüber solle bestimmt werden, ob die Person einen Impfschutz aufgebaut hat. Die Tests seien allerdings keine Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Das Honorar für die Impfung liegt wie bei Erst- und Zweitimpfung bei 20 Euro.

Nach dem „unermüdlichen Einsatz“ in den Praxen bei Erst- und Zweitimpfungen sei erneut eine gemeinsame Anstrengung nötig, heißt es weiter in dem Brief. Spahn und Gassen betonten, breit angewendet werden solle die Möglichkeit, die Grippe- und die COVID-19-Impfung simultan zu verabreichen. (ger/dpa)

Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kommunikation und Datenschutz

Neue Perspektiven für IT in der Praxis

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“