Halbjahresbilanz

Arzneimittelausgaben auf fast 19 Mrd. Euro gestiegen

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FRANKFURT/MAIN. Die Arzneimittelausgaben in der GKV sind im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro gestiegen. Das hat das Beratungsunternehmen Quintiles IMS gemeldet. Berücksichtigt sind bei diesen Zahlen die Herstellerabschläge, der Apothekennachlass sowie die Rabatte aus Erstattungsbeträgen für neue Medikamente. Die Menge der abgegebenen Packungen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent gesunken.

Zum mäßigen Ausgabenanstieg beigetragen haben im ersten Halbjahr die um 13,2 Prozent gestiegenen Zwangsabschläge für pharmazeutische Hersteller. Sie legten um fast 200 Millionen auf rund 1,55 Milliarden Euro zu. Noch stärker wuchsen die Einsparungen zu Gunsten der Privatassekuranz: Die Nachlässe haben sich im ersten Halbjahr auf 249 Millionen Euro addiert – das sind rund 17 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Fast unverändert zeigen sich hingegen die Apothekennachlässe, die geringfügig um drei Millionen auf 568 Millionen Euro sanken. Hier wird je abgegebener Packung ein Abschlag von 1,77 Euro fällig.

Bestimmt wird die Ausgabenentwicklung ungeachtet der Rabatte durch patentgeschützte Präparate. Hier legte der Umsatz um rund zehn Prozent zu, der Absatz in Packungen stieg um sieben Prozent. Kostensenkend ausgewirkt haben sich die um 24 Prozent gesunkenen Ausgaben für antivirale Mittel in der Behandlung von Patienten mit Hepatitis C. Kaum Bewegung im Vergleich zu 2016 zeigt sich dagegen bei Generika: Der Umsatz stieg um nur 0,7 Prozent, der Absatz war rückläufig mit 0,2 Prozent.

Wenige Veränderungen ergeben sich in den ersten sechs Monaten beim Impfstoffmarkt. Mit 11,8 Millionen abgegebenen Dosen beläuft sich der Anstieg auf 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Größter Teilmarkt (44 Prozent) sind die Mehrfach-Impfstoffe, zu denen Vakzine mit Tetanus- oder Masern-Mumps-Komponente gehören – er war mit 2,3 Prozent rückläufig. Hingegen verzeichnen virale Impfstoffe ein Wachstum von 3,5 Prozent. Das sind beispielsweise FSME-, Rotaviren-, Hepatitis- oder Influenza-Vakzine.

Der Ausgabenanstieg bei Arzneimitteln entspricht fast exakt den Rahmenvorgaben, die Kassen und KBV für 2017 vereinbart haben. Diese gehen von einer Steigerungsrate von 3,3 Prozent aus. (fst)

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