Risikoabsicherung
Corona-Impfstoffe: Biotech will mehr Geld und weniger Bürokratie
Die deutsche Biotech-Branche stellt Forderungen an die Politik, um die von ihr erwartete Corona-Impfstoffproduktion auch sicher über die Bühne gebracht zu bekommen.
Veröffentlicht:Berlin. Deutsche Biotechnologieunternehmen haben nicht nur Corona-Impfstoffe entwickelt, sie sind auch integraler Bestandteil des Herstellungsprozesses dieser Impfstoffe. Sie stärken als Zulieferer von Vorstufen und Rohmaterialien mit ihrer Kompetenz und ihren Produktionsanlagen die gesamte Wertschöpfungskette der dringend benötigten Impfstoffe. Darauf weist der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland in einer aktuell veröffentlichten Herstellererklärung hin.
Darin benennt er wichtige Erfolgsfaktoren für das zügige und verlässliche weitere Hochfahren der Impfstoffproduktion, um das Impfgeschehen global beschleunigen zu können. Um die Abläufe der Prozesse zu verbessern und die Bereitstellung der Impfstoffe zu beschleunigen, müssten Genehmigungen für biotechnologische Verfahren, Produkte und Anlagen beschleunigt und bestmöglich behördlich unterstützt werden, fordert der Verband.
Zudem sei die finanzielle Absicherung der jetzt unumgänglichen, umfassenden Bevorratung mit größeren Mengen der ergebniskritischen Komponenten der Herstellung dringend erforderlich. So gerate die Produktion nicht ins Stocken und die Risiken für die Unternehmen ließen sich etwas abfedern. Auch fordern die Unternehmer, die Produktionsgenehmigungsverfahren innerhalb der EU zu harmonisieren und europäische Zulieferer zu stärken.
Sylvia Wojczewski, Vorstandsmitglied von BIO Deutschland, sagt: „Unsere Unternehmen gehen jetzt schon in Vorleistung, häufig noch auf eigenes Risiko, um (...) Rohstoffe und Reagenzien in ausreichenden Mengen vorzuhalten oder neue Produktionsanlagen zu konzipieren. Wir brauchen Unterstützung, um die umfassende Bevorratung zu ermöglichen, aber auch bei Produktionsgenehmigungsverfahren.“