Rheinland-Pfalz

Corona-Pandemie: Hausärzteverband fordert Unterstützung des Landes

Der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz kritisiert, dass Hausärzte während der Corona-Pandemie von der Landesregierung nicht ausreichend unterstützt werden. Kritik gibt es auch an „furchtbar komplizierten“ Abrechnungsregeln.

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Mainz. Obwohl Hausärzte die Masse der Corona-Erkrankten und alle anderen Patienten behandeln, erhalten sie kaum oder keine institutionelle Unterstützung, teilt der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz (HÄV RLP) per Rundschreiben mit.

„Es fehlt überall an Schutzkleidung. Staatliche Pandemiepläne, die seit Jahren existieren, wurden einfach ignoriert. Die Landesregierung verkündet, sie sei nicht verantwortlich für den Schutz der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und deren MitarbeiterInnen. Preise für Schutzkleidung, Handschuhe, Desinfektionsmittel et al – sofern überhaupt vorhanden – explodieren“, erklärt HÄV-Chefin Dr. Barbara Römer.

Auch die komplizierten Abrechnungsregeln im EBM, die sich ständig änderten, kritisiert Römer scharf. „Furchtbar kompliziert! Das sind Arbeitsverhinderungsmaßnahmen, die die bereits aufgeblähte Bürokratie des starren EBMs weiter verschlimmern“, so Römer weiter.

Schutzkleidung als Sprechstundenbedarf

Es reicht, meint der Verband und fordert: Der Praxisbedarf, der jetzt aufgrund von Corona benötigt wird, müsse komplett zum Sprechstundenbedarf zählen. Im Endemiefall sei die staatliche Hand verantwortlich. Außerdem müssten sämtliche Gesprächsleistungen sofort unbudgetiert vergütet werden und zwar unabhängig davon, ob sie telefonisch, per Video oder im persönlichen Kontakt erfolgt sind.

Römer empfiehlt, die HZV zu nutzen. Dort würden Ordinationsgebühr und Chronikerpauschale abschlagsfrei vergütet. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen persönlichen oder telefonischen Kontakt handele. Darüber hinaus gebe es für das Vorhalten einer Videosprechstunde im TK- und im GWQ-HZV-Vollversorgervertrag in Rheinland-Pfalz Zuschläge für jeden eingeschriebenen Patienten. (ato)

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