„Rettung der Krankenhäuser“

DKG kündigt bundesweiten Protesttag im September an

Viele Kliniken werden „Lauterbachs Reform“ nicht erleben, wenn nicht umgehend der Inflationsausgleich kommt, warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft – und ruft zu weiteren Aktionen auf.

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Berlin. Mit einem Protesttag wollen Deutschlands Krankenhäuser erneut auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage aufmerksam machen. Am 20. September seien in mehreren Bundesländern Demonstrationen geplant, teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) am Dienstag mit.

In der Bundeshauptstadt wollen DKG und Delegationen aus anderen Ländern an diesem Tag ab 11 Uhr am Brandenburger Tor für die „Rettung der Krankenhäuser“ auf die Straße. Bereits Ende Juni hatte es bundesweite Proteste der Kliniken gegeben.

Die angekündigten Aktionen finden vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhausreform von Bund und Ländern statt. Die Reform sieht eine Zuweisung definierter und mit Qualitätskriterien hinterlegter Leistungsbereiche an die Krankenhäuser und eine Ergänzung der Fallpauschalen um Vorhaltepauschalen vor. Der Bund plant zudem eine Art Transparenzkatalog für auf der Grundlage sogenannter Level.

Warnung vor unkontrollierten Klinikschließungen

Die Patientenversorgung in deutschen Krankenhäusern sei noch nie so bedroht gewesen wie heute, warnte DKG-Chef Dr. Gerald Gaß. Die Inflation zwinge viele Standorte in die Knie und beschleunige den „kalten Strukturwandel der unkontrollierten Klinikschließungen“.

Es stehe zu befürchten, dass zahlreiche Krankenhäuser „Lauterbachs Reform gar nicht mehr erleben werden, wenn nicht umgehend der Inflationsausgleich kommt“, sagte Gaß. Es sei „sehr leicht, ein Krankenhaus in die Schließung zu treiben, aber sehr schwer, diese wertvollen Versorgungsstrukturen wiederaufzubauen“. (hom)

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