Pflegeheime

Daddeln gegen Demenz

Videospiele zu therapeutisch-präventiven Zwecken jetzt in 100 Heimen in Deutschland.

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BERLIN/POTSDAM. Mit Videospielen gegen Demenz vorbeugen will ein Präventionsprojekt in der Pflege, das die Barmer Krankenkasse in Zusammenarbeit mit dem Digital Health Start-up RetroBrain R&D GmbH gestartet hat.

Die Videospiele wurden extra zu therapeutisch-präventiven Zwecken entwickelt. Sie machen sich Erkenntnisse der Geriatrie, Neuropsychologie sowie der Physio- und Musiktherapie zunutze und sind so konzipiert, dass auch Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen sie bedienen können.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase in Berlin und Hamburg ist das Projekt MemoreBox nun auf 100 Pflegeheime in Deutschland ausgeweitet worden, darunter drei in Brandenburg. Dort hat der amtierende Ministerpräsident Dietmar Woidtke (SPD) die Schirmherrschaft für das Präventionsprojekt übernommen.

Motorik und Koordinationsfähigkeiten verbessert

Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner bewertet das Projekt als gutes Beispiel dafür, dass die Digitalisierung auch in der Pflege sinnvoll eingesetzt werden könne. „Die Spielmodule unterstützen die Pflegekräfte dabei, die Heimbewohner zu mobilisieren und kommen bei diesen gut an“, meint Büttner.

Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg verweist auf die positiven Erfahrungen mit dem Pilotprojekt: „Die Ergebnisse unserer zweijährigen Pilotphase mit der MemoreBox haben gezeigt, dass die Teilnehmer ihre Stand- und Gangsicherheit festigen und ihre Motorik, Ausdauer und Koordinationsfähigkeiten verbessern konnten“, so Leyh.

Die MemoreBox wurde über 18 Monate hinweg in drei Heimen getestet und evaluiert. Bei Bewohnern, die zwei bis drei Mal in der Woche an der MemoreBox spielten, zeigte sich nach Angaben der Barmer auch eine Stärkung der geistigen Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus seien die sozialen Bindungen unter den Bewohnern gestärkt worden. Das bundesweite Projekt wird nun von drei Universitäten evaluiert. (ami)

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