Hessen

Drängen nach schnellem Aus für Schulgeld

Landesregierung soll handeln und nicht auf Kommission warten, fordern Physios und Sozis.

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WIESBADEN. Physiotherapeuten und Sozialdemokraten in Hessen drängen gemeinsam auf Schulgeldfreiheit für therapeutische Berufe im Bundesland. Die Vorsitzende des Landesverbands für Physiotherapie, Yvonne Massuger und die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Dr. Daniela Sommer, haben in einer gemeinsamen Erklärung die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert, sich nicht hinter den Beratungen einer Bund-Länder-Kommission zu verstecken. Es herrsche seit längerem ein Mangel an Nachwuchs und Fachkräften.

Nur drei Bundesländer, darunter Hessen, hätten keine Strategien, um Schulgeldfreiheit zu erreichen oder wenigstens zu verringern, kritisierte Massuger: „Warum kann das Land Hessen nicht auch, wie beispielsweise Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Abschaffung des Schulgeldes durch Landesmittel beschließen?“

Der Bund verweise auf die Länder, die hingegen warteten darauf, dass der Bund endlich etwas unternehme, sagte Sommer. Auch in Hessen wolle Sozialminister Kai Klose (Grüne) zunächst die Ergebnisse der Kommission abwarten, ehe er das Problem angehe.

„Und das, obwohl es dreizehn Bundesländer bereits geschafft haben, den Weg zur Schulgebührenfreiheit für die therapeutischen Heilberufe freizumachen – es geht also, man muss es nur wollen“, so die SPD-Abgeordnete.

In einer Diskussion im Landtag im Juni herrschte zwar weitgehend Konsens, das Schulgeld für die Ausbildung von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden oder Podologen abzuschaffen. Die CDU hatte aber deutlich gemacht, erst die Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe des Bundesgesundheitsministeriums abwarten zu wollen.

Die Linken-Abgeordnete Christiane Böhm hatte darauf hingewiesen, dass in Hessen zwei Drittel der Schulen privat geführt seien, wobei Schulgeld in Höhe von 400 bis 500 Euro pro Monat anfalle. (bar)

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