Kommentar zu Rationierungen in Großbritannien

Einsame Entscheidungen

Arndt StrieglerVon Arndt Striegler Veröffentlicht:

In Großbritannien ist das Geld knapp. Bankenkrise und Wirtschaftsflaute sorgen dafür, dass der Gesundheitsetat mehr und mehr gekürzt wird. Zwar streiten Regierung und Opposition seit Monaten schon darüber, wie viel Geld im staatlichen Gesundheitsdienst fehlt und wo am besten der Rotstift angesetzt werden kann. Was freilich bislang fehlt, ist eine grundsätzliche Ethikdebatte über derart wichtige Sparmaßnahmen.

Immerhin geht es hier um Patienten, wie die 75-jährige Rentnerin aus Liverpool: Sie hat seit Monaten Schmerzen beim Gehen, ihr Krankenhaus aber kein Geld mehr, um ihr eine neue Hüfte einzusetzen. Es geht um Krebspatienten, die zu lange auf Diagnose und Therapie warten müssen. Es geht um Kinder, die nur zögerlich Zugang zum Pädiater erhalten.

Weder Ärzte noch Patienten werden in die gesundheitspolitische Spardebatte in Westminster einbezogen. Das ist schlecht. Schließlich sind Ärzte und Patienten die Leidtragenden, wenn Versorgungsangebote gestrichen werden.

Dass in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch in Praxen und Kliniken gespart werden muss, leuchtet ein. Was nicht einleuchtet: dass Politiker im Alleingang und ohne Diskussion mit den Gesundheitsberufen und Patienten den Geldhahn abdrehen.

Lesen Sie dazu auch: Großbritannien: Krebskranke müssen länger warten

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Der positive Jahresrückblick

Diese guten Nachrichten gab es 2025 im Gesundheitswesen

Nachbeobachtung über 20 Jahre

Benigne Multiple Sklerose bleibt wohl meist langfristig stabil

Lesetipps
Eine Person hält drei Figuren in den Händen

© Suriyo/stock.adobe.com

Man kann nicht nicht führen

Mitarbeiterführung in der Arztpraxis: Tipps für Praxisinhaber