Großbritannien

Frauenärzte wünschen Konsultation per Skype & Co

Bestimmte Patientengespräche sollen nicht mehr zwangsläufig in der Praxis oder in der Klinik erfolgen müssen, finden britische Gynäkologen.

Veröffentlicht:

London. Haus- und Fachärzte in Großbritannien würden gerne mehr Konsultationen über Skype, Facebook oder andere Mediendienste abwickeln. Einen ersten Vorstoß in diese Richtung machten jetzt britische Frauenärzte.

Britische Ärzte klagen seit Jahren über ständig steigende Patientenzahlen und zunehmender Zeitknappheit nicht zuletzt als Folge von mehr und mehr Bürokratie im staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS).

Erschwerend kommt hinzu, daß sowohl im fachärztlichen als auch im primärmedizinischen Sektor Ärzte fehlen. Folge: die Patienten kommen oftmals zu kurz, Konsultationen werden aus Zeitnot bewusst kurz gehalten.

Um das zu verbessern, kämpft der Verband der Frauenärzte und Gynäkologen im Königreich (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists, RCOG) dafür, bestimmte Patientengespräche nicht mehr zwangsläufig in der Praxis oder in der Klinik vornehmen zu müssen.

Stattdessen sei es sinnvoll, bestimmte Konsultationen per Skype, Facebook oder anderen Diensten abzuwickeln. Das spare sowohl dem Arzt als auch dem Patienten wertvolle Zeit.

„Telemedizin stärker als bisher einsetzen“

Das RCOG legte dazu einen neuen Bericht vor, der in Medizinerkreisen großes Interesse hervorrief. „Es ist sinnvoll, die Telemedizin noch stärker als bisher einzusetzen“, so schreibt das RCOG in dem Report mit dem Namen „Better For Women“. Andere Facharztgruppen könnten folgen.

Vorgeschlagen wird ganz konkret, dass zum Beispiel Patientinnen, die sich eine medikamentöse Schwangerschaftsunterbrechung wünschen, in Zukunft die dafür nötige Konsultation per Skype oder Facebook durchführen können. „Dies würde den Patientinnen den Zugang zu dieser Form der Schwangerschaftsunterbrechung deutlich erleichtern“, so RCOP-Präsident Professor Lesley Regan.

In Großbritannien können Schwangerschaften bis zur 24. Schwangerschaftswoche abgebrochen werden. Es bedarf aber der Zustimmung von zwei Ärzten. (ast)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

International

Es mangelt nicht an Motivation

Ausnahmezustand

Lage in britischen Kliniken bleibt dramatisch

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Wichtige Signalwege und Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Molekularpathologische Diagnostik

Welche Tests sind wichtig beim Mammakarzinom?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH GmbH, Hamburg
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Frau hält sich den Kopf und schaut angestrengt nach unten.

© contrastwerkstatt / stock.adobe.

Gendermedizin

Long-COVID: Frauen vermutlich häufiger betroffen als Männer

Stethoskop auf Taschenrechner

© studio v-zwoelf / stock.adobe.com

Ministerium erklärt Regelung

Versorgungspauschale soll nicht zum GAU für Schwerpunktpraxen werden