Medizinstudium in Bayern

Freistaat fördert über 100 angehende Landärzte

114 Kandidaten haben sich für die Förderung über die Landarztquote qualifiziert. Jetzt müssen sie sich festlegen.

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Begehrter Medizinstudienplatz: Die Mehrzahl der Bewerber für die Landarztquote in Bayern sind Pflegefachkräfte oder Notfallsanitäter.

Begehrter Medizinstudienplatz: Die Mehrzahl der Bewerber für die Landarztquote in Bayern sind Pflegefachkräfte oder Notfallsanitäter.

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München. Das Auswahlverfahren für die bayerische Landarztquote ist abgeschlossen. 114 Bewerber erhalten im Wintersemester 2020/21 einen Medizinstudienplatz über die Quote und damit auch ohne „Einser-Abitur“, wie Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) berichtete. Die entsprechenden Förderbescheide werden diese Woche zugestellt.

Kandidatinnen in der Mehrzahl

Am häufigsten vertreten sind dabei Pflegefachkräfte und Notfallsanitäter. Das Durchschnittsalter liegt bei 24 Jahren; 59 Prozent sind Frauen. Außerdem kommen 61 Prozent aus Bayern. Insgesamt gab es 685 Bewerbungen.

„Gerade die Corona-Krise zeigt uns sehr deutlich, wie wichtig eine flächendeckende ärztliche Versorgung ist“, so Dr. Andreas Zapf, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das federführend für das Auswahlverfahren war. Zu den Auswahlkriterien gehörten neben der Art und Dauer der Berufstätigkeit in einem Gesundheitsberuf auch das Ergebnis eines Medizinertests sowie die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit.

Ohne Vertrag kein Studienplatz

Vor Zuteilung des Studienplatzes müssen die ausgewählten Bewerber aber einen Vertrag unterzeichnen, mit dem sie sich verpflichten, im Anschluss an das Studium tatsächlich mindestens zehn Jahre lang als Hausarzt in einer unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region zu arbeiten. Ansonsten rücken die Nächstplatzierten nach.

Wegen der Corona-Pandemie hatte der Landtag im April dieses Jahres entschieden, die in der zweiten Stufe des Auswahlverfahrens vorgesehenen Auswahlgespräche für den aktuellen Bewerberjahrgang entfallen zu lassen. Ab Wintersemester 2021/2022 wird diese Änderung zurückgenommen und es werden wieder Interviews stattfinden. Das entsprechende Bewerberportal soll laut Gesundheitsministerium am 1. Februar 2021 öffnen.

5,8 Prozent der Studienplätze für Quote reserviert

Das Land- und Amtsarztgesetz (BayLArztG) mit der neuen Quote war am 1. Januar 2020 in Kraft getreten. Konkret werden bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Studierende vorgehalten, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum haben und eine entsprechende Verpflichtungserklärung unterzeichnen. (bfe)

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