Kinderkommission

GKV-Vorsorge ausbauen

Die Kommission sieht bei der gesundheitlichen Versorgung an mehreren Stellen Nachholbedarf.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Kinderkommission des Bundestags fordert, dass die Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen einen höheren Stellenwert erhalten sollte.

In der Stellungnahme "Kinder und Gesundheit" befürwortet die aus Mitgliedern aller Bundestagsfraktionen zusammengesetzte Kommission ein Präventionsgesetz, das "alle Sozialversicherungsträger einbezieht und sich an den Lebenswelten von Kindern, vor allem Kindertageseinrichtungen und Schulen orientiert", heißt es in der Stellungnahme.

Aber auch bei den bisher von der gesetzlichen Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen sieht die Kommission Nachholbedarf.

Die U10, U11 und J2 sollten in das Vorsorgeprogramm aufgenommen werden, um die "Entwicklung von Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren beurteilen zu können". Der einschlägige Paragraf 26 SGB V müsse insgesamt überprüft werden, fordert die Kommission.

Bislang stehe die Früherkennung von Erkrankungen im Mittelpunkt, nicht aber die Verhinderung von Krankheiten: Der Anspruch auf primäre Prävention dürfe "nicht im Alter von fünf Jahren aufhören", heißt es.

Nötig sei es, das Vorsorgeprogramm in der GKV zu erweitern um Analysen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Weiterhin wünscht sich die Kommission in der GKV auch "Bausteine zur Unfallverhütung und zur frühen Anregung von Sprache und Sprachverhalten".

Die Kinderkommission befürwortet ähnlich wie in der Allgemeinmedizin, die allgemeinpädiatrische Weiterbildung zu fördern. Unterstützungsbedarf für Ärzte sehen die Abgeordneten beim Bundeskinderschutzgesetz.

Oftmals seien Ärzte unsicher, inwiefern beim Verdacht auf Kindermisshandlung oder -missbrauch Informationen weitergegeben werden dürfen.

Die Kommission spricht sich für Kinderschutz-Beratungshotlines aus, bei denen Pädiater sich zeit- und praxisnah beraten lassen können. (fst)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt