Bundesrat

Gesetze zur Anti-Korruption, zur Transplantation und zur Prostitution

Gesundheitspolitik im Bundesrat: Das Anti-Korruptionsgesetz wurde verabschiedet - bei anderen Gesetzen soll nachjustiert werden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Bundesrat hat bei seiner Sitzung am Freitag auch eine Reihe gesundheitspolitischer Themen behandelt. So hat die Länderkammer die Bundesregierung aufgefordert, beim geplanten Transplantationsregister nachzuschärfen; das Anti-Korruptionsgesetz wurde wie erwartet verabschiedet. Eine Übersicht:

Transplantationsregistergesetz

In seiner Sitzung am Freitag sprach sich der Bundesrat dafür aus, die vorgesehene ausdrückliche Einwilligung des Organempfängers und -spenders vor einer Datenübertragung ans Register zu streichen.

"Angesichts der begrenzten Zahl an Transplantationen ist die Vollständigkeit der Daten von ausschlaggebender Bedeutung für valide und aussagekräftige Auswertungen", heißt es in der Stellungnahme. Wenn die Betroffenen ihre Zustimmung zur Datenübertragung nicht geben, bestehe die Gefahr, dass die Gesetzesziele verfehlt werden, warnte der Bundesrat.

Das Transplantationsregister soll medizinische Daten zusammenführen und so Chancen eröffnen, die Versorgung zu verbessern und die Transparenz in der Transplantationsmedizin zu erhöhen.

Anti-Korruptionsgesetz

Wie erwartet wurde es verabschiedet und muss nun nur noch vom Bundespräsidenten unterzeichnet und im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Auf den letzten Metern sind noch Entschärfungen vorgenommen worden: So werden Verstöße gegen das Berufsrecht nun doch nicht sanktioniert (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

Bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse stößt das Gesetz auf Zustimmung. Es "wurde höchste Zeit für den Gesetzgeber, den zahlreichen Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen", teilte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit nach der Sitzung am Freitag mit. Inwieweit Bestechung und Bestechlichkeit eingedämmt würden, werde sich in der Praxis zeigen. Wenn nötig, müsste das Gesetz nachgeschärft werden, so Kailuweit.

Prostituiertenschutzgesetz

Die Länder lehnen Teile des von der Bundesregierung geplanten Prostitutionsgesetzes ab. Der entsprechende Gesetzentwurf steht laut Stellungnahme des Bundesrats im Widerspruch zu dem Ziel, Prostituierte zu schützen. Behörden würden unter anderem ermächtigt, Anordnungen zur Ausübung der Prostitution zu erteilen.

Der Gesetzentwurf enthält unter anderem eine Kondompflicht beim Geschlechtsverkehr. Wer als Kunde dagegen verstoße, dem drohe eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro.

Unfallgaffer

Eine Initiative, um Gaffer bei Unfällen künftig strafrechtlich verfolgen zu können, haben am Freitag Niedersachsen und Berlin eingebracht. Wer Feuerwehr, Katastrophenschutz oder Rettungsdienst nach Unglücken behindert, dem sollen eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe drohen. Der Gesetzentwurf wird nun weiter beraten. (jk/fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 16.05.201615:06 Uhr

Also noch weniger Transplantation und noch mehr Prostituierte

---

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an