Baden-Württemberg

Gesundheitskonferenzen werden Pflicht für Kommunen

Veröffentlicht:

STUTTGART. Baden-Württemberg will die Strukturen im Gesundheitswesen neu ordnen. Die Landesregierung sieht sich mit dem Landesgesundheitsgesetz, das am Dienstag vom Kabinett beschlossen wurde, in einer bundesweiten "Vorreiterrolle".

Wichtiges Koordinationsinstrument in diesem Prozess soll die Landesgesundheitskonferenz sein, die mindestens einmal jährlich tagt und in der alle relevanten Akteure vertreten sind.

Dies gilt für Kostenträger, Ärzteverbände und andere Leistungserbringer, Vertreter der Wissenschaft, der Patienten, der Kammern, der kommunalen Landesverbände und des Ministeriums.

Allerdings kann diese Konferenz wegen fehlender Landeskompetenz zu vielen Themen keine rechtsverbindlichen Beschlüsse fassen.

Das neue Landesgesetz will Kommunale Gesundheitskonferenzen für alle Stadt- und Landkreise mit eigenen Gesundheitsämtern zur Pflicht machen. Bisher gibt es ein solches Gremium in 37 der landesweit 44 Stadt- und Landkreise. Landesgesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) nannte deren Ergebnisse "vielversprechend".

Denn die Gesundheitskonferenzen führten kommunalen Sachverstand und Expertenwissen zusammen und bezogen auch die Bürger mit ein, so Altpeter.

Prävention als eigenständige Säule

Eine gesetzliche Grundlage erhält auch der sektorenübergreifende Landesausschuss, der erstmals 2011 etabliert wurde.

Darin sind die relevanten Akteure für die ambulante und stationäre Bedarfsplanung eingebunden. Weiteres Ziel des Gesetzes ist die Aufwertung der Prävention als eigenständige Säule neben der Kuration und Pflege.

Dafür wird ein neuer Landesausschuss für Prävention und Gesundheitsförderung geschaffen. Er soll, so das Ministerium, "landesweite Programme entwickeln und steuern".

Geordnet werden soll mit dem Gesetzesvorhaben auch die Arbeit bestehender Beiräte oder Arbeitsgemeinschaften, wie etwa der LAG Sucht oder dem Landesbeirat Onkologie.

Diese Gremien hätten nach der künftigen Rechtslage anders als bisher "kein zeitlich unbegrenztes Mandat mehr". Zu Beginn jeder Legislaturperiode sollten Auftrag und Notwendigkeit dieser Einrichtungen neu geprüft werden, erklärte Altpeter.

Das Gesetz geht nach der Sommerpause in die Anhörung und soll zum Jahreswechsel in Kraft treten. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Großer Bruder, kleine Uhren

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Menschen laufen am Strand

© KOTO - stock.adobe.com

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!