Glücksspielsucht wird immer noch unterschätzt

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BERLIN (ami). Die Dimensionen der Glückspielsucht werden nach Auffassung der Berliner Fachstelle für Suchtprävention noch verkannt.

Das Amt beziffert die Zahl der Glückspielsüchtigen allein in Berlin auf bis zu 17 000 Menschen. Es sieht auch Ärzte in der Pflicht und in der Lage, die Entstehung dieser Sucht im Ansatz zu verhindern. Voraussetzung ist, dass sie genug Wissen über die Entwicklung dieser nichtstoffgebundenen Sucht haben, um das Gefahrenpotenzial bei ihren Patienten einschätzen zu können. Hilfreich dabei sind Kooperationen und der Austausch mit anderen Akteuren aus Bereichen wie Familienberatungsstellen, Jugendfreizeiteinrichtungen oder Schuldnerberatungsstellen.

Kerstin Jüngling, Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, pad e.V., weist darauf hin, dass "mehr Wissen und ein Fachdiskurs zum Thema Glücksspielsucht den Fachkräften der Schuldnerberatung oder im Jobcenter, Pädagogen, Ärzten und Eltern hilft, im Alltag frühzeitig und kompetent ein Abgleiten in den Glücksspielstrudel zu verhindern".

Zusätzlich sind aber staatliche Maßnahmen nötig. Das ergab eine Expertenbefragung in Berlin. Als bedeutsame Präventionsmaßnahme betrachten Experten vor allem die Durchsetzung der gesetzlichen Regelung, erst ab 18 Jahren an Glücksspielen teilnehmen zu können. Auch die frühe Aufklärung zu Risiken des Glücksspiels an Schulen wird für wichtig erachtet.

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