„Spürbare Maßnahmen“

Grünen-Fraktion lobt Lauterbachs Entlastungspaket für hausärztliche Versorgung

Der Arzt und Grünen-Politiker Armin Grau begrüßt die angekündigte Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen. Die jahresbezogene Versorgungspauschale kann er sich auch für einzelne Facharztgruppen vorstellen. Kritisch äußert sich der Hartmannbund.

Veröffentlicht:
Entbudgetierung ist „richtig und wichtig“: Grünen-Gesundheitspolitiker Professor Armin Grau.

Entbudgetierung ist „richtig und wichtig“: Grünen-Gesundheitspolitiker Professor Armin Grau.

© Stefan Kaminski

Berlin. In der Grünen-Bundestagsfraktion sind die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigten Pläne zur Entlastung von Hausärztinnen und Hausärzten auf Wohlwollen gestoßen.

„Die Entbudgetierung und die Anhebung der Honorarobergrenzen sind richtig und wichtig“, sagte der Berichterstatter für Gesundheitsversorgungsstrukturen und Krankenhauspolitik der Fraktion, der Arzt Professor Armin Grau, am Mittwoch.

Lesen sie auch

Alle von den Hausarztpraxen erbrachten Leistungen würden auf diese Weise „angemessen vergütet“ und obendrein Bürokratie abgebaut, so Grau. Die jahresbezogene hausärztliche Versorgungspauschale bedeute überdies einen Abschied vom Quartalsbezug, der oft zu unnötigen Arztbesuchen führe.

Denkbar sei, die Pauschale auch für einzelne Facharztgruppen einzuführen. Als sinnvoll stufte der Grünen-Politiker auch ein, qualifizierte Hitzeberatung für vulnerable Patientengruppen in den Hausarztpraxen zu vergüten.

Versorgungsgesetze I und II als Hebel

Lauterbach hatte am Dienstag nach Gesprächen mit Ärzteverbänden erklärt, das Entlastungspaket werde in den kommenden Versorgungsgesetzen I und II eingebettet sein. Grau betonte, das Vorgehen zeige, dass die Ampel außer den Krankenhäusern auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Blick habe.

Der Vorsitzende des Hartmannbunds, Dr. Klaus Reinhardt, kritisierte dagegen, die angekündigten Maßnahmen griffen mit Blick auf den fachärztlichen Bereich „deutlich zu kurz“. Vergleichbare Schritte wie im hausärztlichen Bereich müssten zwingend auch für die Gebietsärzte umgesetzt werden. „Sie sind kurzfristig mit den Verbänden abzustimmen“, forderte Reinhardt, der auch Präsident der Bundesärztekammer ist.

Ähnlich hatte sich zuvor die Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands geäußert. (hom)
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zur Organspende

Die Scheindebatte nimmt kein Ende

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Michael P. Jaumann 10.01.202418:49 Uhr

da können wir nur mit Spannung warten was aus den angekündigten Verbesserungen für die Hausärzte wirklich wird. Auch wann das kommt. Das Wohlwollen von Herrn Professor Grau ist nach m.E. voreilig. Bisher waren die Sprechblasen und Ankündigungen des Herrn Minister Lauterbach schon immer größer als das dann präsentierte. Das hat sich bei ihm in 20 Jahren nicht geändert (schon als Berater von Ulla Schmidt war das 2003 so gewesen als die Einführung der DRGs von ihm großsprecherisch als Lösung aller Klinikprobleme angekündigt wurden).

Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München  Gilead

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung