Kommentar – Suchtbericht 2017

Hilfe für Kinder Süchtiger

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung zeigt einmal mehr, wie vielschichtig das Problem ist. Zwar ist der Trend beim Tabak- und Alkoholkonsum rückläufig, gleichzeitig wächst wieder die Bereitschaft vieler junger Menschen, Cannabis zu probieren.

Drogenbeauftragte Marlene Mortler warnt mit Blick auf den gestiegenen Wirkstoffgehalt vor gesundheitlichen Gefahren und vor einer Verharmlosung von Cannabis. Dem wolle sie Fakten entgegensetzen, heißt es. Damit platziert sie ihre politische Botschaft an Grüne, Linke und Teile der SPD und der FDP, die sich für einen liberalen Umgang mit Cannabis aussprechen. Grünen-Sprecher Terpe kontert und wirft der Bundesregierung Verbotspolitik vor. Der Wahlkampf lässt grüßen.

Viel wichtiger ist Mortlers Einsatz für die Kinder suchtkranker Menschen. Eine gezielte Betreuung könnte dazu beitragen, dass mehr als nur ein Drittel dieser Kinder von einer Drogenkarriere abgehalten werden. Doch die Aufforderung an Bund, Länder und Kommunen, "ihre Hausaufgaben zu machen", klingt eher vollmundig und wenig konkret.

Das Problem dürfte Städten und Gemeinden lange bekannt sein, was sie brauchen, ist eine einheitliche Strategie und Geld für den Aufbau geeigneter Hilfsangebote.

Lesen Sie dazu auch: Suchtbericht 2017: Mortler prangert Sucht im Elternhaus an

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