Baden-Württemberg

KV forciert direkten Draht zu Patienten

Das DocDirekt genannte Telemedizinprojekt soll helfen, Patienten in die Praxen zu steuern.

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STUTTGART. Die KV Baden-Württemberg treibt ihr Projekt der Patientensteuerung unter neuem Titel voran. Statt wie bisher MedCall heißt das Vorhaben bei der KV nun "DocDirekt – Ihr Draht zum Arzt". Ziel ist es, dass Patienten, die ambulant behandelt werden können, tatsächlich auch in den Praxen landen – und nicht in den Notaufnahmen der Krankenhäuser.

Mit Hilfe von DocDirekt sollen die Anliegen anrufender Patienten zeitnah abgeklärt werden. Im Gespräch mit dem Callcenter wird zuerst die Dringlichkeit des Gesundheitsproblems ermittelt und bei Bedarf noch am gleichen Tag ein Termin in einer dienstbereiten Praxis angeboten. Erprobt wird das Projekt in mehreren Regionen, unter anderem in Stuttgart.

Das Bieterverfahren für die Kommunikationssoftware, die KV und teilnehmende Ärzte verbinden soll, läuft noch, erläuterte KV-Vorstandsvize Dr. Johannes Fechner am Mittwoch bei der Vertreterversammlung. Parallel verhandelt die KV mit den Kassen über die Honorare. Für die PEP-Praxen ("Patientennah erreichbare Portal-Praxis") ist je vermitteltem Patient ein Fallwertzuschlag von 20 Euro und eine Vergütung außerhalb der gedeckelten Gesamtvergütung vorgesehen. Der Anruf des Arztes bei einem Patienten im Rahmen von DocDirekt soll mit 25 Euro extrabudgetär vergütet werden.

Parallel muss die KV grünes Licht für ihr Projekt bei der Landesärztekammer und dem Sozialministerium bekommen. Die Kammer hat im Juli 2016 ihre Berufsordnung geändert und ermöglicht so erstmals ärztliche Behandlungen ausschließlich über Kommunikationsnetze. Im März hat Kammer-Präsident Dr. Ulrich Clever die Bewerbungsphase gestartet, in denen Modelle der Fernbehandlung erprobt werden sollen. DocDirekt soll nach Angaben von Fechner im Oktober starten.Die Testphase soll bis Ende September 2019 dauern, dann ist eine Evaluation geplant. (fst)

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