Thüringen
Kliniken müssen sich auf weniger Patienten einstellen
Einer Prognose zufolge wird die Zahl der Patienten um 2,7 Prozent auf 582.000 sinken. Das Bundesland verliert bis 2040 rund 300.000 Einwohner.
Veröffentlicht:Erfurt. Die rund 40 Krankenhäuser in Thüringen müssen sich in den kommenden Jahren auf deutlich weniger Patienten einstellen. Das geht aus einer Vorausberechnung des Landesamtes für Statistik vor, das den Häusern von diesem bis zum Jahr 2040 einen Rückgang bei den Patientenzahlen um 2,7 Prozent prognostiziert.
Die Zahl der Krankenhausfälle sinkt demnach in diesem Zeitraum von 598.000 auf 582.000. Ursächlich dafür sei der Bevölkerungsschwund, so die Statistiker. Bis Ende 2040 verliert Thüringen einer kürzlich veröffentlichten Prognose des Landesamtes zufolge fast 300.000 Einwohner, die Einwohnerzahl sinkt von gut 2,1 Millionen Ende (2018) auf unter 1,9 Millionen.
Über viele Jahre sind die Fallzahlen Thüringer Krankenhäuser trotz Bevölkerungsrückgangs stetig gestiegen. Nun können die Kliniken nur im laufenden Jahr noch einmal mit leicht steigenden Patientenzahlen rechnen, danach geht es abwärts.
Das trifft allerdings nicht auf alle Fachgebiete zu. Während die Fallzahlen in der Geburtshilfe um ein Fünftel zurückgehen, wird bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein Plus von 9,6 Prozent erwartet. Maßgeblich dafür ist der steigende Bevölkerungsanteil hochbetagter Menschen ab 80 Jahren.
Auch bei den Geschlechtern gibt es Unterschiede. Bei Frauen gehen die Prognosen von weniger vollstationären Behandlungen aus (minus 4,5 Prozent), bei Männern erwarten sie mit 0,7 Prozent einen leichten Anstieg. Männer würden dadurch in Zukunft die Mehrzahl der Krankenhausfälle stellen, heißt es in der Prognose.
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