Programm verlängert

HPV-Impfung: Kehrtwende in Österreich

Ursprünglich sollte das kostenlose HPV-Vakzinierungsangebot für Patienten zwischen 21 und 30 Jahren in Österreich dem Sparzwang zum Opfer fallen. Nun ist es nach langer gesundheitspolitischer Diskussion bis Ende Juni 2026 verlängert worden.

Veröffentlicht:
Österreich verlängert sein Angebot, Bürgerinnen und Bürger zwischen 21 und 30 Jahre kostenlos gegen HPV zu impfen, bis Ende Juni 2026.

Österreich verlängert sein Angebot, Bürgerinnen und Bürger zwischen 21 und 30 Jahre kostenlos gegen HPV zu impfen, bis Ende Juni 2026.

© PEDROMERINO / stock.adobe.com

Wien. Österreich hat in puncto HPV-Impfung eine Kehrtwende hingelegt: Ursprünglich hatte das kostenlose Vakzinierungsangebot für Personen zwischen 21 und 30 Jahren dem Sparzwang zum Opfer fallen sollen.

Jetzt ist es nach langer Diskussion bis Ende Juni 2026 verlängert worden. Den entsprechenden Beschluss fasste die österreichische Bundes-Zielsteuerungskommission. Insgesamt hätten bereits mehr als 170.000 Menschen in Österreich das kostenlose HPV-Impfangebot angenommen, heißt es.

Die EU-Kommission hat mit dem Anfang Februar 2021 verkündeten Krebsplan die Devise ausgegeben, die HPV-Impfquoten je Mitgliedstaat auf 90 Prozent der Mädchen unter 15 Jahre zu erreichen, um langfristig das Zervixkarzinom stark zurückzudrängen.

Die vorbeugende Impfung wird frühestmöglich ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 30. Lebensjahr allgemein empfohlen, danach optional. Sie sollte jedoch vorrangig vor Eintritt in das sexuell aktive Alter erfolgen.

Ausweitung der kostenfreien Impfung bis zum 30. Geburtstag

Nach längerer gesundheitspolitischer Diskussion hatte Österreich zum 1. Juli 2024 die HPV-Impfung für alle bis zum vollendeten 30. Lebensjahr als Teil des kostenfreien Impfprogramms des Bundes, der Länder und der Sozialversicherung in der Alpenrepublik eingeführt. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom 9. bis zum 30. Geburtstag können sich seitdem somit kostenlos impfen lassen.

Von 2014 bis 2022 stand die HPV-Impfung laut HPV-Kurzbericht 2023 des österreichischen Gesundheitsministeriums im kostenfreien Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherung vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr zur Verfügung. Seit 01.02.2023 stehe die HPV-Impfung allen vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei zur Verfügung.

Jährlich 400 neue Fälle von Zervix-Ca

Wie es im HPV-Kurzbericht 2023 weiter heißt, werden jährlich rund 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs mit etwa 130 bis 180 Todesfällen registriert. Zuzüglich würden pro Jahr mehr als 6.000 Konisationen durchgeführt. Dieser Eingriff erhöhe das Frühgeburtsrisiko und die neonatale Mortalität. Bei Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs (60.000/Jahr) werde eine Kolposkopie durchgeführt und eine HPV-Impfung dringend empfohlen.

Die Rate an HPV-assoziierten Krebserkrankungen bei Männern steigt laut Bericht, wobei hier das Oropharynxkarzinom die häufigste Erkrankung sei.

„Bis 2023 wurde die Impfung ab dem vollendeten 21. Lebensjahr in einem 3-Dosen-Schema empfohlen. Seit 2024 wird die HPV-Impfung in Österreich bis zum vollendeten 30. Lebensjahr in einem 2-Dosen-Schema empfohlen“, heißt es ergänzend im Bericht. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Tab. 2: Schlaf bei Kindern nichtpharmakologisch optimieren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach Angaben von Prof. Dr. Christian F. Poets und [6]

Einschlafstörungen und Melatonin

Was braucht es für einen gesunden Schlaf bei Kindern und Jugendlichen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: P&G Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration des von Morbus Crohn betroffenen Darms eines Mannes.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Sicherheit und Wirksamkeit

CED: Hohe Persistenz mit modernen Therapeutika

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie